Reiserad
Reiserad kaufen und 16 Modelle vergleichen
Reiseräder sind für ausgedehnte Radreisen und Expeditionsfahrten ausgelegt. Sie bieten eine robuste Bauweise, komfortable Sitzposition, große Gepäckträger und zuverlässige Komponenten für lange Distanzen und unterschiedliche Terrains.
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16 Reiserad Modelle vergleichen und kaufen
Reiseräder sind für Menschen gemacht, die unabhängig reisen und dabei nicht auf Komfort verzichten möchten. Sie vereinen Ausdauer, Stabilität und durchdachte Technik. Anders als Alltagsräder sind sie speziell auf lange Touren mit viel Gepäck ausgelegt. Ein gut gewähltes Reiserad passt sich dabei deinen Bedürfnissen an und bietet dir maximale Freiheit.
Dabei kommt es nicht nur auf den Rahmen an. Auch Komponenten wie Laufräder, Lenker, Übersetzung und Gepäckträger entscheiden über Zuverlässigkeit, Fahrverhalten und Ausstattung. Besonders bei Herren, die auf lange Distanzen unterwegs sind, spielt die richtige Abstimmung zwischen Rahmengeometrie und Ausrüstung eine zentrale Rolle.
Was macht ein gutes Reiserad aus?
Rahmen, Material und Geometrie
Ein robuster Rahmen bildet das Rückgrat jedes Reiserads. Die Materialwahl hat dabei weitreichende Konsequenzen:
Stahlrahmen (am häufigsten bei Reiserädern):
- Vorteile: Weltweit schweißbar, hoher Fahrkomfort durch natürliche Dämpfung, langlebig, Brüche kündigen sich meist durch Risse an
- Nachteile: Höheres Gewicht (ca. 2,0-2,5 kg für den Rahmen), anfällig für Rost bei mangelnder Pflege
- Gewicht Komplettrad: 16-19 kg
- Preisspanne: 1.800-4.500 €
Aluminiumrahmen (seltener, aber vorhanden):
- Vorteile: Leichter (ca. 1,5-1,8 kg Rahmengewicht), rostfrei, steifer für effiziente Kraftübertragung
- Nachteile: Kaum reparierbar unterwegs, härterer Fahrkomfort, Materialermüdung ohne Vorwarnung möglich
- Gewicht Komplettrad: 14-17 kg
- Preisspanne: 2.200-5.000 €
Titanrahmen (Premium-Segment):
- Vorteile: Beste Kombination aus Gewicht und Komfort, praktisch unzerstörbar, rostfrei
- Nachteile: Sehr teuer, schwer zu reparieren, begrenzte Verfügbarkeit
- Gewicht Komplettrad: 13-16 kg
- Preisspanne: 3.500-8.000 €
Die Geometrie sorgt für eine entspannte Sitzposition mit typischerweise 70-73° Sitzrohrwinkel und 71-73° Steuerrohrwinkel. Der längere Radstand (meist 1.050-1.100 mm) erlaubt lange Etappen mit guter Kontrolle, auch auf beladenem Fahrrad. Diese Laufruhe ist entscheidend auf anspruchsvollen Strecken, etwa bei Expeditionen durch wechselndes Terrain.
Gabel: Starr oder gefedert?
Klassische Reiseräder sind nicht mit Federgabeln ausgestattet. Das ist ein verbreiteter Irrtum.
Starre Stahlgabel (Standard bei Reiserädern):
- Vorteile: Leichter (ca. 800-1.200 g), wartungsfrei, präzises Lenkverhalten, zuverlässige Befestigung für Lowrider-Gepäckträger, keine Durchbiegung bei Beladung
- Nachteile: Weniger Komfort auf sehr rauem Untergrund
- Preis: 150-400 €
- Empfehlung: Für 90 % aller Radreisenden die beste Wahl
Gefederte Gabel (Ausnahme bei Reiserädern):
- Vorteile: Mehr Komfort auf Schotterpisten, weniger Belastung für Handgelenke
- Nachteile: Schwerer (ca. 1.800-2.500 g), wartungsintensiv, problematisch mit Lowridern, Effizienzverlust beim Pedalieren, schwierig zu reparieren unterwegs
- Preis: 400-1.200 €
- Empfehlung: Nur für Expeditionen mit überwiegend unbefestigten Wegen
Komponenten im Detail
Laufräder und Bereifung:
- Laufräder: 36 Speichen (vorne/hinten) für hohe Stabilität, verstärkte Felgen mit 25-30 mm Maulweite
- Gewicht: 2.200-2.800 g pro Laufradsatz
- Reifen: 40-50 mm Breite, Pannenschutzklasse mindestens 5/7
- Beliebte Modelle: Schwalbe Marathon Mondial, Continental Contact Travel
- Kritisch: Sehr breite Reifen (50 mm+) bieten zwar Komfort, sind aber in manchen Regionen schwer zu beschaffen. 42 mm ist oft der beste Kompromiss.
Schaltungssysteme im Vergleich:
Kettenschaltung (z.B. Shimano XT, SRAM GX):
- Vorteile: Leicht (ca. 300-400 g), günstig zu reparieren weltweit, effizient, große Übersetzungsbandbreite (bis zu 520 %)
- Nachteile: Regelmäßige Wartung nötig, anfällig für Verschmutzung, Verschleiß von Kette und Ritzeln
- Preis: 150-400 €
- Gewicht Komplettrad: +0 kg (Referenz)
Nabenschaltung (Rohloff Speedhub):
- Vorteile: Nahezu wartungsfrei, 14 Gänge mit 526 % Bandbreite, schaltet im Stand, geschützt vor Witterung
- Nachteile: Schwer (1.800 g), teuer, eingeschränkte Werkstattverfügbarkeit, leicht geringerer Wirkungsgrad
- Preis: ca. 1.600 € (nur Nabe)
- Gewicht Komplettrad: +1,5 kg
Getriebeschaltung (Pinion):
- Vorteile: Sehr wartungsarm, 18 Gänge mit bis zu 636 % Bandbreite, optimale Gewichtsverteilung, lange Lebensdauer
- Nachteile: Sehr teuer, spezieller Rahmen nötig, schwer (ca. 2.500 g), höherer Pedalwiderstand spürbar
- Preis: ca. 2.200 € (Getriebe)
- Gewicht Komplettrad: +2 kg
Empfehlung nach Einsatzzweck:
- Europa-Touren mit guter Infrastruktur: Kettenschaltung (bestes Preis-Leistungs-Verhältnis)
- Weltreise mit langen Abschnitten ohne Werkstätten: Rohloff (Zuverlässigkeit schlägt Gewicht)
- Extreme Expeditionen: Pinion (wenn Budget vorhanden)
Bremsen:
- Mechanische Scheibenbremsen: Einfach zu warten, weltweit reparierbar, ausreichende Bremsleistung (TRP Spyre, Avid BB7)
- Hydraulische Scheibenbremsen: Bessere Dosierbarkeit, aber schwerer zu entlüften unterwegs
- Felgenbremsen: Veraltet, nicht mehr empfehlenswert bei Neurädern
Welche Ausstattung braucht ein Reiserad?
Transport, Gepäck und Alltagstauglichkeit
Reiseräder verfügen über stabile Gepäckträger mit einer Zuladung von mindestens 25 Kilogramm hinten und 15 Kilogramm vorne. Die Lowrider-Halterung für Vorderradtaschen ist entscheidend für ausgewogenes Fahrverhalten. Diese verteilen das Gewicht gleichmäßig auf Vorder- und Hinterrad.
Typische Gepäckverteilung bei 30 kg Gesamtzuladung:
- Vorderradtaschen (Lowrider): 8-10 kg
- Hinterradtaschen: 14-16 kg
- Lenkertasche: 3-4 kg
- Rahmentasche: 2-3 kg
Viele Modelle sind mit mindestens 6–8 Befestigungspunkten für Trinkflaschen, Werkzeug oder Kochausrüstung ausgestattet. Zusätzliche Gewinde ermöglichen Sonderausstattung wie Taschen, Schutzbleche oder Nabendynamos.
Kritischer Punkt: Nicht jedes Reiserad bietet ausreichend Befestigungen. Prüfe vor dem Kauf, ob genug Ösen für deine Ausrüstung vorhanden sind. Nachrüsten ist oft schwierig.
Sicherheit und Technik
Zuverlässigkeit steht beim Reiserad im Fokus. Ein Nabendynamo (z.B. Shimano DH-3D37, SON28) versorgt Lichtanlage und USB-Anschluss zuverlässig mit 3 Watt Leistung. Das zusätzliche Gewicht von ca. 400–600 g wird durch die Unabhängigkeit von Akkus mehr als wettgemacht.
Riemenantrieb vs. Kette: eine differenzierte Betrachtung:
Riemenantrieb (Gates Carbon Drive):
- Vorteile: Praktisch wartungsfrei (bis 30.000 km), kein Schmieren nötig, sauber, leiser, leichter (ca. 100 g weniger)
- Nachteile: Nur mit Nabenschaltung oder Pinion kombinierbar, Rahmenwechsel unmöglich ohne trennbaren Rahmen, Ersatzteile in abgelegenen Regionen kaum verfügbar, etwa 20 % teurer
- Preis: ca. 250 € (Komplettset)
- Vorteile: Weltweit verfügbar, günstig, mit allen Schaltungen kombinierbar, einfach zu wechseln
- Nachteile: Regelmäßige Reinigung und Schmierung nötig, Verschmutzung möglich, Verschleiß (ca. alle 3.000–5.000 km wechseln)
- Preis: ca. 15–40 € pro Kette
Aus der Praxis: Der Riemen ist fantastisch, wenn du hauptsächlich in Europa oder entwickelten Regionen unterwegs bist. Für alle Reisenden in ferne Länder ist die Kette zu empfehlen, da Riemen dort schwerer zu bekommen sind.
Die Sitzposition sollte zwischen aufrecht (70–80° Oberkörperwinkel) und leicht sportlich (60–70°) wählbar sein, abhängig von Strecke, Terrain und persönlichen Vorlieben. Auch die Bereifung spielt eine wichtige Rolle: Pannensichere Reifen mit Luftdruck zwischen 3,5–5 bar sorgen für Stabilität und Sicherheit auf jeder Oberfläche.
Wie unterscheidet sich ein Reiserad von anderen Fahrrädern?
Vergleich mit Trekkingrad und Tourenrad
Trekkingräder sind oft sportlicher und leichter (12–15 kg). Sie eignen sich für Tagesausflüge und kleinere Touren mit 5–10 kg Gepäck.
Ein Tourenrad liegt zwischen Trekking- und Reiserad. Es bietet Komfort und etwas Zuladung (bis 20 kg), ist jedoch weniger robust als ein echtes Reiserad.
Im direkten Vergleich zeigt sich: Ein Reiserad trägt mehr Gewicht (bis 40 kg Zuladung), hat stärkere Laufräder (36 statt 28–32 Speichen) und fährt sich laufruhiger bei voller Beladung. Die Unterschiede werden besonders bei längeren Fahrten deutlich. Ein Beispiel dafür ist die gleichmäßige Fahrweise selbst bei starkem Seitenwind.
Technische Unterschiede im Überblick
| Merkmal | Reiserad | Trekkingrad | Tourenrad |
|---|---|---|---|
| Einsatzbereich | Weltweite Radreisen, Expeditionen | Alltag, Wochenendtouren | Mehrtägige Touren auf befestigten Wegen |
| Zuladung | 30–40 kg | 10–15 kg | 20–25 kg |
| Rahmenmaterial | Meist Stahl, seltener Alu/Titan | Aluminium | Aluminium, selten Stahl |
| Laufräder | 36 Speichen, verstärkt | 28–32 Speichen | 32 Speichen |
| Reifen | 40–50 mm, hoher Pannenschutz | 32–42 mm | 35–45 mm |
| Ausstattung | Hochwertig, langlebig, viele Befestigungen | Alltagsorientiert, praktisch | Komfortabel, reduziert |
| Preis | 1.800–6.000 € | 600–1.800 € | 1.200–2.800 € |
| Gewicht | 16–19 kg | 12–15 kg | 14–17 kg |
| Sitzposition | Komfortorientiert, variabel | Leicht sportlich, aufrecht | Aufrecht |
| Wartungsintervall | Robust für lange Wartungsabstände | Regelmäßige Wartung nötig | Mittlere Wartungsintervalle |
Welche Marken und Modelle gelten als bewährt?
Bekannte Anbieter und ihre Besonderheiten
Koga bietet mit dem Koga WorldTraveller (ab 3.800 €) ein bewährtes Reiserad für anspruchsvolle Expeditionen. Besonderheit: Präzise niederländische Fertigungsqualität, aber relativ hohes Eigengewicht von 18–19 kg.
Diamant überzeugt mit dem Zouma (ab 2.200 €) als gut ausgestattetes Modell für Einsteiger. Kritik: Die Basisausstattung ist solide, aber für echte Expeditionen solltest du aufrüsten.
Tout Terrain gilt als Referenz im Premium-Segment. Das Silkroad (ab 4.500 €) optional mit Pinion oder Rohloff ist technisch herausragend, aber auch sehr kostspielig. Viele Radreisende berichten über Zehntausende Kilometer ohne nennenswerte Probleme.
VSF Fahrradmanufaktur produziert mit dem TX-800 (ab 2.400 €) ein klassisches Reiserad mit Stahlrahmen und solider Ausstattung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgezeichnet, die Verarbeitung erreicht aber nicht ganz Premium-Niveau.
Santos und Thorn (UK) sind Geheimtipps für Weltreisende, die kompromisslose Qualität suchen (ab 4.000 €). Hier zahlst du für Langlebigkeit und durchdachte Details.
Beliebte Modelle im detaillierten Überblick
| Marke/Modell | Preis | Gewicht | Rahmenmaterial | Schaltung | Besonderheit |
|---|---|---|---|---|---|
| Koga WorldTraveller | 3.800–5.200 € | 18–19 kg | Aluminium oder CrMo-Stahl | Shimano XT / Rohloff | Langstreckentauglich, schwer aber robust |
| Diamant Zouma Deluxe | 2.200–3.000 € | 16–17 kg | Aluminium | Shimano Deore | Gutes Einsteigermodell, ausbaufähig |
| Tout Terrain Silkroad | 4.500–7.000 € | 15–17 kg | CrMo-Stahl | Pinion P1.18 / Rohloff | Expedition-ready, Premium-Segment |
| VSF TX-800 | 2.400–3.200 € | 17–18 kg | CrMo-Stahl | Shimano Deore XT | Klassiker, bewährt, faire Preise |
| Ortler Perigor | 1.800–2.400 € | 17–18 kg | CrMo-Stahl | Shimano Deore | Budget-Tipp, solide Basis |
| Santos Travelmaster 3+ | 4.200–6.500 € | 16–17 kg | CrMo-Stahl | Rohloff / Pinion | Handgefertigt, individualisierbar |
| Thorn Nomad Mk3 | 4.000–5.500 € | 16–18 kg | Reynolds 853 Stahl | Rohloff | Britische Ingenieurskunst, sehr langlebig |
Kritische Anmerkung: Die teuersten Räder sind nicht automatisch die besten für deine Bedürfnisse. Ein Diamant oder VSF reicht für 90 % aller Touren völlig aus. Premium-Modelle lohnen sich vor allem für Vielfahrer oder extreme Expeditionen.
Worauf solltest du beim Kauf achten?
Entscheidende Merkmale für deine Reise
Streckenlänge und Terrain beeinflussen die Wahl:
- Europa-Touren (2–6 Wochen): Kettenschaltung, Stahlrahmen, Mittelklasse-Ausstattung ausreichend (Budget: 2.000–3.500 €)
- Weltreisen (6+ Monate): Rohloff oder Pinion, robuster Stahlrahmen, hochwertige Laufräder (Budget: 3.500–6.000 €)
- Expeditionen (unbefestigte Wege): Stabile Stahlgabel, 36 Speichen, Pinion-Getriebe ideal (Budget: 4.000–7.000 €)
Der Preis im Detail:
- Unter 2.000 €: Einsteigermodelle, oft Kompromisse bei Komponenten
- 2.000–3.500 €: Solide Mittelklasse, für die meisten Touren geeignet
- 3.500–5.000 €: Premium mit Rohloff/Pinion, lange Haltbarkeit
- Über 5.000 €: Handgefertigt, individualisiert, für Puristen
Achte auf das Gesamtgewicht inklusive Gepäck. Bei einem 17 Kilogramm-Rad mit 30 Kilogramm Gepäck fährst du 47 Kilogramm. Da ist ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht, Übersetzung (mindestens 20 Zähne vorne, 36 hinten für Bergfahrten) und Komfort entscheidend.
Checkliste für deinen Reiserad-Kauf
Unverzichtbar:
- ✓ Stabiler Rahmen, idealerweise CrMo-Stahl (Reynolds, Columbus, Tange)
- ✓ Mindestens 8 Befestigungspunkte für Taschen und Flaschen
- ✓ Nabendynamo (Shimano oder SON) mit LED-Lichtanlage
- ✓ Starre Stahlgabel mit Lowrider-Aufnahmen
- ✓ Robuste Laufräder mit 36 Speichen
- ✓ Pannensichere Reifen (40–42 mm)
- ✓ Mechanische Scheibenbremsen (mindestens 160 mm Scheiben)
- ✓ Gepäckträger vorne und hinten (Tubus oder Racktime)
- ✓ Bequemer Sattel mit ausreichend Polsterung
- ✓ Passende Rahmengröße
Empfehlenswert für längere Touren:
- ✓ Rohloff Speedhub oder hochwertiger Kettenschaltung (Shimano XT/Deore)
- ✓ Riemenantrieb (wenn Budget erlaubt und Infrastruktur gegeben)
- ✓ Ergonomische Griffe und Lenkerform (Butterfly oder Trekking)
- ✓ USB-Ladeport am Nabendynamo
- ✓ Spritzschutz/Schutzbleche aus Edelstahl
Nice-to-have:
- ◯ Federungselemente (nur bei viel Offroad)
- ◯ Rahmentaschen für zusätzliche Ausrüstung
- ◯ Individualisierung (Farbe, Gravur)
Warum lohnt sich der Kauf eines Reiserads?
Vorteile im Alltag und auf Reisen
Ein Reiserad ist nicht nur für Fernreisen gedacht. Auch im Alltag zeigt es seine Stärken: zuverlässige Technik, hoher Komfort durch entspannte Geometrie und Langlebigkeit von oft 15–20 Jahren bei guter Pflege. Bei Radreisen bringt es alles mit, was unterwegs gebraucht wird. Die Ausstattung ist auf viele Tage im Sattel ausgelegt.
Verglichen mit anderen Fahrradtypen bietet das Reiserad mehr Freiheit, größere Reichweiten (100–120 km pro Tag sind realistisch) und weniger Abhängigkeit von Infrastruktur. Wer auf der sicheren Seite reisen möchte, greift zu einem soliden Modell mit kompletter Ausrüstung.
Aber seien wir ehrlich: Ein Reiserad ist ein Spezialist. Für schnelle Stadtfahrten ist es zu schwer, für sportliche Touren zu gemütlich. Wenn du hauptsächlich kurze Strecken fährst, ist ein Trekkingrad die bessere Wahl. Das Reiserad entfaltet seine Stärken erst auf langen Distanzen mit Gepäck.
Wertstabilität und Wiederverkauf
Hochwertige Reiseräder behalten ihren Wert erstaunlich gut. Ein gepflegtes Tout Terrain oder Santos verliert in 5 Jahren nur etwa 40–50 % des Neupreises. Günstigere Modelle verlieren deutlich mehr (60–70 %).
Investition vs. Kosten: Ein 4.000 €-Reiserad, das 10 Jahre hält und 50.000 km gefahren wird, kostet dich 8 Cent pro Kilometer. Ein 2.000 €-Rad, das nach 5 Jahren und 20.000 km ersetzt werden muss: 10 Cent pro Kilometer. Plus Reparaturkosten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel sollte ich mindestens für ein gutes Reiserad ausgeben?
Für ein solides Einsteiger-Reiserad solltest du mindestens 1.800–2.200 € einplanen. Darunter musst du mit Kompromissen bei Komponenten rechnen, die dich später teuer zu stehen kommen können. Für eine Weltreise empfehle ich 3.000–4.000 € als realistisches Budget.
Kann ich ein Reiserad auch im Alltag nutzen?
Ja, definitiv! Ein Reiserad ist robust, komfortabel und zuverlässig. Perfekt für den täglichen Arbeitsweg oder Einkäufe. Allerdings ist es schwerer als ein Alltagsrad (16–19 kg vs. 12–14 kg). Wenn du keine langen Touren planst, könnte ein Trekkingrad die praktischere Wahl sein.
Wie lange hält ein Reiserad?
Bei guter Pflege hält ein hochwertiger Stahlrahmen praktisch ein Leben lang. 20+ Jahre sind keine Seltenheit. Verschleißteile wie Kette (alle 3.000–5.000 km), Reifen (alle 5.000–8.000 km) und Bremsbeläge (alle 2.000–4.000 km) müssen natürlich regelmäßig gewechselt werden.
Brauche ich wirklich eine Rohloff-Nabe für 1.600 €?
Nein, nicht zwingend. Für Europa-Touren mit guter Infrastruktur reicht eine hochwertige Kettenschaltung (Shimano Deore XT) völlig aus. Die Rohloff lohnt sich vor allem bei:
- Weltreisen mit langen Abschnitten ohne Werkstätten
- Touren durch extreme Klimazonen (Wüste, Tropen)
- Wenn du technisch nicht versiert bist und maximale Zuverlässigkeit willst
Welche Rahmengröße brauche ich?
Die Rahmengröße hängt von deiner Schrittlänge ab, nicht von der Körpergröße. Faustregel: Schrittlänge × 0,66 = Rahmenhöhe in cm. Beispiel: 84 cm Schrittlänge → 55 cm Rahmen.
Stahlrahmen oder Aluminium: was ist besser?
Für klassische Radreisen: Stahl. Vorteile: reparierbar, komfortabel, langlebig. Aluminium ist leichter, aber kaum reparierbar unterwegs. Titan vereint beide Vorteile, ist aber sehr teuer (3.500–8.000 €). Für 90 % der Radreisenden ist Stahl die beste Wahl.
Wie schwer darf mein Gepäck sein?
Die meisten Reiseräder sind für 35–40 Kilogramm Zuladung ausgelegt. Realistisch für längere Touren: 25–30 Kilogramm Gepäck. Anfänger packen oft zu viel. Nach einigen Wochen wird kräftig aussortiert. Mein Tipp: Starte mit maximal 25 kg.
Kann ich ein Reiserad auch gebraucht kaufen?
Ja, aber mit Vorsicht! Prüfe besonders:
- Rahmen auf Risse (besonders an Schweißnähten)
- Laufräder auf Achter und gebrochene Speichen
- Zustand der Schaltung
- Verschleiß von Kette, Ritzeln, Bremsbelägen
Hochwertige gebrauchte Reiseräder (Santos, Thorn, Tout Terrain) sind oft eine gute Investition. Finger weg von No-Name-Marken ohne Ersatzteilversorgung.
Brauche ich wirklich Vorderradtaschen?
Für längere Touren mit viel Gepäck: Ja! Vorderradtaschen (Lowrider) verbessern das Fahrverhalten enorm durch bessere Gewichtsverteilung. Das Rad wird stabiler und lässt sich leichter lenken. Für Wochenendtouren mit wenig Gepäck kannst du darauf verzichten.
Wie oft muss ich mein Reiserad warten?
Vor langen Touren: Kompletter Check in der Werkstatt (ca. 80–120 €)
Unterwegs:
- Täglich: Luftdruck prüfen, Kette schmieren bei Bedarf
- Wöchentlich: Schrauben nachziehen, Bremsen checken
- Alle 500 km: Kette reinigen und ölen
- Alle 3.000 km: Kette wechseln
Mit Rohloff oder Pinion: Deutlich weniger Wartung (nur Ölwechsel alle 5.000 km).
Lohnt sich ein Reiserad für eine einzige große Tour?
Das kommt auf die Dauer an. Für eine 3-monatige Weltreise: definitiv ja. Für 2 Wochen Donauradweg: eher nein. Ein Trekkingrad tut es auch. Alternative: Reiserad mieten (ca. 50–80 € pro Tag) oder gebraucht kaufen und danach wieder verkaufen.
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