Das Innenlager ist eine der wichtigsten, aber oft übersehenen Komponenten deines Fahrrads. Ohne ein funktionierendes Innenlager würdest du keinen Meter weit kommen, denn es ist das zentrale Element, das deine Tretkraft auf die Kette und somit auf das Hinterrad überträgt.
Das Innenlager ist die Lagerung der Kurbelwelle am Fahrrad. Es befindet sich im Tretlagergehäuse des Rahmens und ermöglicht es der Kurbelwelle, sich reibungsarm zu drehen. Technisch gesehen handelt es sich um ein Kugellager oder Rollenlager, das die Kurbelwelle im Rahmen fixiert und gleichzeitig eine freie Rotation ermöglicht.
Die Kurbelwelle, auch Achse genannt, verbindet die beiden Kurbelarme miteinander und überträgt die Pedalkraft auf das Kettenblatt. Das Innenlager sorgt dafür, dass diese Kraftübertragung effizient und ohne Energieverlust erfolgt.
Ein Innenlager besteht aus mehreren wichtigen Elementen:
Wenn du in die Pedale trittst, überträgst du deine Kraft über die Kurbelarme auf die Kurbelwelle. Das Innenlager ermöglicht es dieser Welle, sich zu drehen, ohne dass dabei übermäßige Reibung entsteht. Die Lagerkügelchen rollen zwischen den Lagerschalen und reduzieren so den Widerstand auf ein Minimum.
Die Fahrradindustrie hat über die Jahre verschiedene Innenlager-Standards entwickelt. Diese Vielfalt kann verwirrend sein, aber jeder Standard hat seine Berechtigung und Anwendungsgebiete.
Der BSA-Standard ist einer der ältesten und weitverbreitetsten Standards. Das Tretlagergehäuse hat einen Durchmesser von 68mm oder 70mm, und die Gewinde sind 1,37" x 24 TPI (Threads per Inch). Dieser Standard ist besonders bei Rennrädern und älteren Mountainbikes verbreitet.
Pressfit-Innenlager werden nicht eingeschraubt, sondern in das Tretlagergehäuse eingepresst. Zu den gängigen Pressfit-Standards gehören:
Der T47-Standard kombiniert die Vorteile von Gewinde-Innenlager mit modernen Abmessungen. Er verwendet ein 47mm-Tretlagergehäuse mit M47 x 1,0mm-Gewinde und wird zunehmend beliebter.
Ein verschlissenes oder defektes Innenlager macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar:
Die Lebensdauer eines Innenlagers hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Als Faustregel solltest du das Innenlager alle 15.000 bis 25.000 Kilometer wechseln. Bei intensiver Nutzung oder schlechten Bedingungen kann ein Wechsel früher nötig sein.
Regelmäßige Reinigung des Tretlagerbereichs verlängert die Lebensdauer des Innenlagers. Verwende einen feuchten Lappen, um Schmutz und Salzreste zu entfernen. Vermeide es, Wasser direkt auf das Innenlager zu spritzen, da dies die Dichtungen beschädigen kann.
Nicht jedes teure Innenlager ist automatisch das beste für dein Fahrrad. Die Qualität des Innenlagers sollte zu deinem Fahrstil und deinen Ansprüchen passen. Für Gelegenheitsfahrer reicht oft ein solides Mittelklasse-Innenlager aus.
Einer der häufigsten Fehler beim Innenlager-Kauf ist die Verwechslung der Standards. Miss vor dem Kauf unbedingt das Tretlagergehäuse deines Rahmens aus oder lass es von einem Fachhändler bestimmen.
Viele Fahrer glauben, dass Innenlager keine Wartung benötigen. Tatsächlich ist das Innenlager ein Verschleißteil, das regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gewechselt werden muss.
Der Wechsel eines Innenlagers erfordert spezielles Werkzeug und Fachkenntnis. Du benötigst:
Für Hobby-Schrauber mit entsprechendem Werkzeug ist der Innenlager-Wechsel machbar. Allerdings solltest du bei teuren Rädern oder wenn du unsicher bist, den Wechsel einer Fachwerkstatt überlassen. Ein falsch montiertes Innenlager kann teure Schäden am Rahmen verursachen.
Die Wahl des richtigen Innenlagers hängt von deinem Einsatzbereich ab:
Achte beim Kauf auf folgende Qualitätsmerkmale: