
Fahrradunfall: Das musst du im Ernstfall wissen
Ein Fahrradunfall passiert oft unerwartet und trifft selbst erfahrene Radfahrer. An Kreuzungen und Einmündungen lauern die größten Gefahren. Doch mit dem richtigen Verhalten nach einem Unfall kannst du größere Probleme vermeiden. Die Sicherheit im Straßenverkehr hat oberste Priorität.
Sofortmaßnahmen nach dem Fahrradunfall
Nach einem Unfall ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik und übereiltes Handeln können die Situation verschlimmern. Bewahre einen kühlen Kopf und verschaffe dir Klarheit über den Unfallhergang. Eine sachliche Einschätzung der Lage ist jetzt besonders wichtig.
Deine erste Aufgabe ist die Absicherung der Unfallstelle. Bringe dich und andere Beteiligte in Sicherheit, indem ihr euch von der Fahrbahn entfernt. Stelle dein Fahrrad so ab, dass es andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet. Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht nutze Warnwesten oder das Handylicht zur zusätzlichen Absicherung.
Prüfe anschließend systematisch mögliche Verletzungen – sowohl bei dir als auch bei anderen Menschen. Achte besonders auf:
- Kopfverletzungen, auch wenn du einen Helm getragen hast
- Schmerzen in Gelenken und Gliedmaßen
- Schürfwunden und Prellungen
- Anzeichen von Schock
Bei jedem Personenschaden, und sei er noch so klein, wählst du unverzüglich den Notruf 112. Schildere dem Rettungsdienst:
- Genauen Ort des Unfalls
- Anzahl der Verletzten
- Art der Verletzungen
- Wer sonst am Unfall beteiligt ist
Auch bei vermeintlich harmlosen Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmern ist es ratsam, die Polizei (110) zu verständigen. Dies gilt besonders bei Kollisionen mit PKW (Personenkraftwagen) oder wenn Unklarheit über den Unfallhergang besteht. Die Polizei sichert wichtige Beweise und erstellt ein offizielles Unfallprotokoll, das später für die Versicherung wichtig sein kann.
Beweise sichern
Dokumentiere die Unfallsituation ausführlich mit deinem Smartphone. Fertige Fotos von den Positionen der beteiligten Fahrzeuge, Bremsspuren und möglichen Beschädigungen an. Achte besonders auf KFZ-Kennzeichen und Schäden. Sammle Kontaktdaten von Zeugen – ihre Aussagen können später Gold wert sein.
Welche Unfallsituationen sind besonders gefährlich?
Besonders gefährlich wird es für Radfahrer, wenn PKW an Kreuzungen abbiegen. Im toten Winkel übersehen Autofahrer häufig die schmale Silhouette des Fahrrads. Gerade auf der Fahrbahn und an unübersichtlichen Stellen musst du besonders aufmerksam sein. Zeige deine Richtungsänderungen frühzeitig und deutlich an – und sei stets darauf gefasst, dass andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen können.
Eine weitere tückische Unfallsituation lauert an parkenden Autos: Plötzlich geöffnete Autotüren führen immer wieder zu schweren Kollisionen (Dooring-Unfälle). Auch Schlaglöcher oder beschädigte Stellen in der Straße können dich unerwartet zu Fall bringen.
Wie regelst du den Schaden?
Nach einem Zusammenstoß ist schnelles Handeln gefragt. Informiere umgehend deinen Versicherer über den Unfall. Bei Personenschaden ist die Unfallversicherung dein erster Ansprechpartner. Für Schäden am Fahrrad kommt meist die gegnerische Haftpflichtversicherung auf. Wichtig: Lass dir vom Fachhändler einen detaillierten Kostenvoranschlag für den Schadensersatz erstellen. Bewahre alle Belege und Fahrzeugpapiere sorgfältig auf.
Tipps zur Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr
- Vorausschauend fahren:
Behalte deine Umgebung im Blick und rechne mit dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer.
- Defensiv handeln:
Agiere im Straßenverkehr eher vorsichtig, um kritische Situationen zu vermeiden.
- Helm tragen:
Schütze deinen Kopf effektiv durch einen gut sitzenden Helm.
- Sichtbarkeit erhöhen:
Trage reflektierende Kleidung, um für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar zu sein.
- Verkehrssicheres Fahrrad nutzen:
Achte auf funktionierende Bremsen und eine vorschriftsmäßige Beleuchtung.
- Rechtzeitig bremsen:
Bremse lieber einmal zu früh als im letzten Moment, besonders auf der Fahrbahn.
Notfall-Checkliste für den Ernstfall
- Wichtige Kontakte speichern:
- Notrufnummer
- Kontaktdaten deiner Haftpflichtversicherung
- Rechtsanwalt und andere wichtige Ansprechpartner
- Fahrrad-Daten dokumentieren:
- Anschrift und Personaldaten deines Fahrrads
- Rahmennummer notieren
- Kaufbeleg aufbewahren
- Erste-Hilfe-Set bereithalten:
Kompaktes Set für die Versorgung leichter Verletzungen
- Versicherungsdaten sichern:
Sorgfältige Ablage aller relevanten Informationen zur Haftpflichtversicherung
Wie geht es nach dem Unfall weiter?
Nach einem Unfall solltest du dich gründlich untersuchen lassen, auch wenn die Verletzungen zunächst harmlos erscheinen. Spätfolgen zeigen sich oft erst Tage später.
Dokumentiere deine Beschwerden sorgfältig und führe ein Schmerztagebuch. Bei der Reparatur deines Fahrrads hilft dir ein Fachhändler mit einem detaillierten Schadensgutachten.
Wichtig: Verlasse nie die Unfallstelle ohne die vollständigen Angaben aller Unfallbeteiligten. Ein kurzes ‘Das regeln wir später’ kann dich im späteren Streit teuer zu stehen kommen. Bestehe immer auf ein Unfallprotokoll – auch bei vermeintlich kleinen Schäden. Dokumentiere jeden Personenschaden und jede Kollision sorgfältig mit Fotos. Als Fahrradfahrer bist du im Straßenverkehr besonders gefährdet – sichere daher deine Ansprüche durch lückenlose Beweise.
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