Die Cantilever Bremse ist ein klassisches Felgenbremssystem, das lange Zeit Standard bei Mountainbikes, Trekkingrädern und Cyclocross-Rädern war. Sie besteht aus zwei seitlich montierten Bremsarmen, die über ein Querzugkabel verbunden sind. Durch ihre Bauweise bietet sie viel Platz für breite Reifen und Schutzbleche, was sie vor allem für Reiseräder attraktiv macht.
Eine Cantilever Bremse setzt sich aus mehreren wichtigen Bauteilen zusammen. Typische Cantilever Bremsen-Teile sind:
Hersteller wie Shimano haben über die Jahre verschiedene Varianten auf den Markt gebracht. Besonders beliebt waren ihre Systeme in den 1990er- und 2000er-Jahren, als Mountainbikes mit Cantilever Bremsen sehr verbreitet waren.
Die Cantilever Bremse funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Sobald der Fahrer den Bremshebel zieht, spannt sich das Zugkabel. Dadurch bewegen sich die beiden seitlich montierten Bremsarme nach innen. Die Cantilever Bremsbeläge drücken gegen die Felge und sorgen so für die Verzögerung des Rads. Durch die schräge Zugführung entsteht eine stabile Bremskraft, die sich gleichzeitig fein dosieren lässt.
Um eine Cantilever Bremse richtig einzustellen braucht es etwas Feingefühl, das Ganze ist aber kein Hexenwerk. Entscheidend ist, dass die Bremsbeläge sauber an der Felge anliegen und beide Arme gleichmäßig arbeiten. Schon kleine Justierungen können einen großen Unterschied machen.
Bevor es losgeht, solltest du das Laufrad korrekt im Rahmen fixieren und die Felge gründlich reinigen. Nur so lässt sich eine saubere Bremswirkung erzielen. Danach wird das Querzugkabel gelockert, damit die Arme frei beweglich sind.
Die richtige Position der Beläge ist der wichtigste Schritt:
Sind die Beläge korrekt ausgerichtet, wird das Querzugkabel wieder eingehängt und festgezogen. Dabei gilt es, auf Symmetrie zu achten: Beide Arme sollen gleich weit bewegt werden. Viele Cantilever Bremsen besitzen kleine Federschrauben an den Armen, über die sich die Rückstellkraft regulieren lässt. So lässt sich einseitiges Verhalten schnell ausgleichen.
Zum Abschluss dreht man das Laufrad und betätigt die Bremse leicht. Beide Beläge sollten die Felge gleichzeitig berühren. Zieht ein Arm stärker als der andere, hilft eine kleine Korrektur an der Federschraube. Erst wenn die Bremse gleichmäßig greift, ist die Einstellung wirklich gelungen.
Einstellpunkt | Funktion | Wirkung bei falscher Einstellung |
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Bremsbelag-Position | sorgt für gleichmäßigen Kontakt | zu nah: schleift, zu weit: schwache Bremskraft |
Kabelspannung | bestimmt Bremsgefühl am Hebel | zu locker: langer Leerweg, zu straff: blockiert früh |
Federschrauben | gleichen die Spannung der Arme aus | ungleichmäßig: ein Arm zieht stärker |
Merkmal | Cantilever Bremse | V-Brake | Scheibenbremse |
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Bremskraft | mittel | hoch | sehr hoch |
Gewicht | leicht | leicht bis mittel | eher schwerer |
Wartungsaufwand | gering | gering | höher |
Reifenfreiheit | sehr gut | gut | unabhängig von der Felge |
Teile-Beispiele | Cantilever Bremsbeläge, Querzugkabel | V-Bremsbeläge, Seilzug | Bremsscheibe, Bremszange |
Hersteller | Shimano, Dia-Compe, Tektro | Shimano, Avid, Tektro | Shimano, Magura, SRAM |
Zwei Bremsarme sind seitlich am Rahmen befestigt. Über das Querzugkabel werden sie beim Bremsen zusammengezogen, wodurch die Beläge an die Felge gedrückt werden.
Manche V-Bremsbeläge passen auch an Cantilever Bremsen, sie sind aber nicht ideal. Cantilever Bremsbeläge sind speziell auf den Winkel und die Konstruktion abgestimmt.
Cantilever Bremsen sind typisch für ältere Mountainbikes, Cyclocross-Räder und Reiseräder. Besonders dort, wo Reifenfreiheit und Robustheit gefragt sind, zeigen sie ihre Stärken.