Bar ist eine physikalische Einheit für den Druck. Im Fahrradkontext gibt sie an, wie stark deine Reifen aufgepumpt sind. Ein höherer Bar-Wert bedeutet mehr Druck, ein niedrigerer entsprechend weniger. Oft findest du neben der Angabe in Bar auch die Einheit PSI (Pounds per Square Inch), die vor allem im angloamerikanischen Raum verbreitet ist. Als Faustregel gilt: 1 Bar entspricht ungefähr 14,5 PSI.
Ein zu niedriger Druck führt zu:
Ein zu hoher Druck führt zu:
Den idealen Reifendruck gibt es nicht, er hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt jedoch klare Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst.
Der wichtigste Anhaltspunkt steht direkt auf der Seitenwand deines Reifens! Dort findest du den vom Hersteller empfohlenen minimalen und maximalen Druck, meist angegeben in Bar und PSI. Zum Beispiel: „min. 3.5 bar / max. 6.0 bar“.
Wichtig: Überschreite niemals den maximal zulässigen Druck. Der Reifen könnte platzen. Unterschreite den Minimaldruck ebenfalls nicht, um Schäden am Reifen und an der Felge zu vermeiden.
Dein Gewicht spielt eine große Rolle. Je schwerer du bist, desto mehr Druck benötigen deine Reifen, um nicht zu stark eingedrückt zu werden. Als grobe Richtlinie gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht kannst du etwa 1% des maximal zulässigen Reifendrucks als Orientierung nehmen. Wiegst du zum Beispiel 75 kg, wären das bei einem Maximaldruck von 8 Bar rund 6 Bar (75% von 8 sind 6).
Unterschiedliche Fahrräder erfordern unterschiedliche Drücke.
| Fahrradtyp | Typischer Druckbereich (Bar) | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Rennrad | 6,0 - 9,0 Bar | Schmale Reifen benötigen hohen Druck für minimalen Rollwiderstand auf glattem Asphalt. |
| Mountainbike (MTB) | 1,8 - 3,0 Bar | Breitere Reifen und niedriger Druck sorgen für maximalen Grip und Dämpfung im Gelände. |
| Trekking-/Citybike | 3,5 - 5,5 Bar | Ein guter Kompromiss für wechselnde Untergründe zwischen Asphalt und Schotterwegen. |
| Gravelbike | 2,5 - 4,5 Bar | Der Druck variiert stark je nach Untergrund , mehr Druck für die Straße, weniger für den Schotter. |
Auch die Breite deines Reifens hat einen Einfluss. Breitere Reifen haben mehr Volumen und benötigen daher weniger Druck als schmale Reifen, um das gleiche Gewicht zu tragen. Ein 40-mm-Gravel-Reifen fährt sich mit 3 Bar super, während ein 25-mm-Rennradreifen bei diesem Druck fast platt wäre.
Verlasse dich niemals auf den Daumentest! Was sich fest anfühlt, kann in der Praxis immer noch zu wenig Druck sein. Eine gute Standpumpe mit Manometer (Druckanzeige) ist eine unverzichtbare Investition für jeden Radfahrer.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Ventilkappe abschrauben: Entferne die kleine Kappe vom Ventil deines Reifens.
Ventilart bestimmen: Es gibt hauptsächlich drei Ventilarten:
Pumpenkopf aufsetzen: Setze den passenden Kopf deiner Pumpe fest auf das Ventil. Bei Sclaverand-Ventilen achte darauf, das Rändelrad vorher aufgedreht zu haben.
Druck ablesen: Das Manometer an deiner Pumpe zeigt dir den aktuellen Druck in Bar und/oder PSI an.
Aufpumpen: Pumpe Luft in den Reifen, bis der gewünschte Wert erreicht ist. Pumpe lieber in kleinen Stößen und kontrolliere den Druck zwischendurch.
Pumpe abnehmen und Ventil schließen: Entferne den Pumpenkopf zügig und schließe das Ventil (bei Sclaverand-Ventilen das Rändelrad wieder zudrehen). Schraube die Ventilkappe wieder auf, um das Ventil vor Schmutz zu schützen.
Fahrradschläuche sind nicht zu 100 % luftdicht. Sie verlieren kontinuierlich an Druck. Überprüfe den Druck daher regelmäßig, am besten vor jeder Fahrt oder mindestens einmal pro Woche.