Felgenbremsen waren jahrzehntelang der Standard bei Fahrrädern und das aus gutem Grund. Diese bewährte Bremstechnik funktioniert zuverlässig, ist wartungsfreundlich und kosteneffizient. Obwohl Scheibenbremsen heute immer beliebter werden, haben Felgenbremsen noch längst nicht ausgedient.
In diesem Glossar-Artikel erfährst du alles Wichtige über Felgenbremsen: wie sie funktionieren, welche Arten es gibt und warum sie nach wie vor eine sinnvolle Wahl für viele Fahrradfahrer sind.
Das Funktionsprinzip von Felgenbremsen ist denkbar einfach und effektiv. Beim Betätigen des Bremshebels wird über einen Bowdenzug oder hydraulische Leitungen Kraft auf die Bremsarme übertragen. Diese drücken die Bremsbeläge von beiden Seiten gegen die Felgenflanken des Laufrads.
Die entstehende Reibung zwischen Bremsbelag und Felge wandelt die Bewegungsenergie des Fahrrads in Wärme um und bremst das Rad ab. Je stärker du den Bremshebel drückst, desto mehr Kraft wird auf die Bremsbeläge übertragen und desto stärker ist die Bremswirkung.
Eine Felgenbremse besteht aus mehreren wichtigen Bauteilen:
Die Welt der Felgenbremsen ist vielfältiger, als viele denken. Jeder Typ hat seine spezifischen Eigenschaften und Einsatzgebiete.
Seitenzugbremsen sind die klassische Wahl für Rennräder und City-Bikes. Bei diesem System sind beide Bremsarme an einem zentralen Punkt oberhalb des Laufrads befestigt. Der Bremszug greift seitlich an einem der Arme an.
Cantilever-Bremsen verwenden zwei separate Bremsarme, die jeweils an Sockeln am Rahmen oder der Gabel befestigt sind. Ein Querzug verbindet beide Arme miteinander.
V-Bremsen sind eine Weiterentwicklung der Cantilever-Technik und waren lange Zeit der Standard bei Mountainbikes. Die beiden Bremsarme sind deutlich länger als bei Cantilever-Bremsen und werden direkt durch den Bremszug betätigt, ohne Querzug.
U-Bremsen waren hauptsächlich in den 1980er und frühen 1990er Jahren bei BMX-Rädern und preiswerten Mountainbikes zu finden. Sie ähneln den Cantilever-Bremsen, sind aber an einer U-förmigen Brücke befestigt.
Trotz ihrer bewährten Technik haben Felgenbremsen einige Schwächen, die du kennen solltest.
Der größte Nachteil von Felgenbremsen zeigt sich bei Nässe. Wasser auf der Felge reduziert die Reibung erheblich, wodurch der Bremsweg deutlich länger wird. Besonders bei den ersten Bremsvorgängen nach längeren Regenfahrten musst du mit verzögerter Bremswirkung rechnen.
Da die Bremsbeläge direkt auf die Felge wirken, nutzt sich diese mit der Zeit ab. Je nach Fahrleistung und Einsatzbedingungen müssen Felgen nach einigen Jahren ersetzt werden. Aluminiumfelgen entwickeln charakteristische Verschleißrillen, die regelmäßig kontrolliert werden sollten.
Verglichen mit modernen Scheibenbremsen ist die maximale Bremskraft von Felgenbremsen geringer. Besonders bei schweren Lasten oder steilen Abfahrten kann dies zum limitierenden Faktor werden.
Felgenbremsen benötigen regelmäßige Wartung. Die Bremsbeläge verschleißen und müssen ersetzt werden. Die Einstellung der Bremse kann sich durch Zuglängung oder Verschleiß verändern und muss nachjustiert werden.
Ja, definitiv! Obwohl Scheibenbremsen in vielen Bereichen auf dem Vormarsch sind, haben Felgenbremsen noch immer ihre Berechtigung.
Damit deine Felgenbremsen zuverlässig funktionieren, solltest du einige Wartungstipps beachten.
Die Entscheidung zwischen Felgenbremsen und Scheibenbremsen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Einsatzgebiet, Budget und persönliche Vorlieben.
Letztendlich sollte die Wahl der Bremse auf die eigenen Bedürfnisse sowie die typischen Einsatzbedingungen des Fahrrads abgestimmt sein.