Die Fahrradkette ist das zentrale Element der Kraftübertragung zwischen den Pedalen und dem Hinterrad (Das Vorderrad wird nur durch die Fortbewegung des gesamten Fahrrads mitgedreht, erhält aber keine direkte Kraftübertragung von der Kette). Sie besteht aus einzelnen Kettengliedern, die durch Bolzen miteinander verbunden sind und die Kraft vom Kettenblatt über das Schaltwerk zu den Ritzeln am Hinterrad übertragen.
Jede Fahrradkette setzt sich aus Innen- und Außenlaschen zusammen, die über Rollen und Hülsen miteinander verbunden sind. Die Innenseite eines Kettengliedes läuft präzise über die Zähne der Kettenblätter und Ritzel. Die Rolle im Zentrum jedes Gliedes reduziert die Reibung und ermöglicht sanfte Schaltvorgänge. Bei modernen Schaltungsketten sind die Toleranzen extrem gering, um auch bei 12-fach Kassetten präzise zu funktionieren.
Komponente | Funktion | Material |
---|---|---|
Außenlasche | Verbindet die Kettenglieder | Gehärteter Stahl |
Innenlasche | Führung der Kraftübertragung | Stahl |
Rolle | Reduziert Reibung | Stahl oder Kunststoff |
Hülse | Verbindung zwischen Gliedern | Stahl |
Bolzen | Zentrale Verbindung | Gehärteter Stahl |
Die Wahl der richtigen Fahrradkette hängt vom verwendeten Schaltwerk und der Anzahl der Gänge ab. Eine 12-fach Kette ist schmaler als eine 8-fach Variante, um Platz für die zusätzlichen Ritzel zu schaffen.
Führende Unternehmen wie Shimano, SRAM und KMC dominieren den Markt für Fahrradketten. Jede Firma hat eigene Standards entwickelt, wobei die Kompatibilität zwischen verschiedenen Herstellern meist gegeben ist. SRAM Ketten zeichnen sich durch ihr charakteristisches Kettenschloss aus, während Shimano auf Nietverbindungen setzt.
Der Preis einer neuen Kette variiert stark je nach Qualität und Einsatzbereich. Einfache Ketten für Citybikes beginnen bei wenigen Euro, während High-End-Artikel für Rennräder oder E-Bikes deutlich mehr kosten.
Im Laufe der Zeit entsteht der Verschleiß einer Fahrradkette durch die ständige Bewegung der Glieder über Kettenblätter und Ritzel. Schmutz, Staub und mangelnde Pflege beschleunigen diesen Prozess erheblich. Eine Kettenlehre hilft dabei, den Verschleißgrad zu messen. Die Regel besagt: Bei 0,75 Prozent Längung für 8 bis 10-fach Schaltungen und 0,5 Prozent für 11 bis 12-fach Systeme sollte die Kette gewechselt werden, um die Komponenten zu schonen.
Eine gut gepflegte Kette hält je nach Einsatz zwischen 2.000 und 5.000 Kilometern. Bei E-Bikes verkürzt sich die Lebensdauer aufgrund der höheren Kraft deutlich.
Die regelmäßige Reinigung ist essenziell für die Langlebigkeit der Fahrradkette. Verschmutzung durch Dreck und altes Kettenöl wirkt wie Schleifpaste und zerstört die feinen Oberflächen. Für die Grundreinigung reichen ein Entfetter und ein alter Lappen. Nach der Reinigung muss die Kette vollständig trocknen, bevor neue Schmierung aufgetragen wird. Hier gibt’s alle wichtigen Infos.
Der Wechsel einer verschlissenen Fahrradkette erfordert das richtige Werkzeug und etwas Geschick. Die alte Kette wird mit einem Kettennieter entfernt, die neue muss exakt die richtige Länge haben. Bei SRAM Ketten erleichtert das Kettenschloss die Montage erheblich. Nach der Installation sollte die Schaltung neu eingestellt werden. Klicke hier für eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Die richtige Schmierung reduziert Reibung und schützt vor Korrosion. Kettenöl wird tropfenweise auf die Innenseite jedes Gliedes aufgetragen, während die Kette rückwärts gedreht wird. Überschüssiges Öl muss entfernt werden, da es sonst Schmutz anzieht. Die Kettenpflege sollte nach jeder Regenfahrt erfolgen. In unserem Magazinbeitrag Fahrradkette ölen liest du alles, was du wissen musst.
Eine neue Kette ist meist zu lang und muss gekürzt werden. Die korrekte Länge ermittelt man durch die “größter Gang plus zwei Glieder” Formel. Das Kürzen erfolgt mit einem Kettennieter, der die Bolzen präzise herausdrückt. Bei 12-fach Ketten ist besondere Vorsicht geboten, da die schmalen Glieder empfindlicher sind. Wenn du mehr wissen willst, findest du hier unseren Artikel zum Thema.
Nicht jede Kette passt zu jedem Fahrrad. Die Breite muss zur Kassette passen, und bei Kettenschaltungen ist die Anzahl der Gänge entscheidend. Eine 11-fach Kette funktioniert nicht optimal mit einer 9-fach Kassette. Auch zwischen verschiedenen Herstellern gibt es Unterschiede: SRAM und Shimano verwenden teilweise unterschiedliche Standards. Beim Kauf einer neuen Kette sollten daher alle Komponenten des Antriebs berücksichtigt werden.
Fahrradtyp | Kettenverschleiß | Besonderheiten | Empfohlene Pflege |
---|---|---|---|
E-Bike | 2x höher | Verstärkte Laschen nötig | Alle 100-150 km ölen |
Rennrad | Standard | Leichte Bauweise | Trockenschmierung bevorzugt |
MTB | Hoch bei Trail-Einsatz | Schmutzresistenz wichtig | Nach jeder Tour reinigen |
Citybike | Niedrig | Wartungsarm | Alle 300 km pflegen |
Lastenrad | Sehr hoch | Schwere Belastungen | Regelmäßige Kontrolle |
E-Bikes stellen höhere Ansprüche an Fahrradketten. Die zusätzliche Kraft des Motors führt zu stärkeren Belastungen, weshalb spezielle E-Bike-Ketten entwickelt wurden. Auch bei Lastenfahrrädern oder Fahrrädern mit Riemenantrieb gelten besondere Regeln für die Kraftübertragung.
Eine systematische Kettenpflege verlängert die Lebensdauer aller Antriebskomponenten erheblich. Neben der regelmäßigen Schmierung sollten auch Kettenblätter und Ritzel kontrolliert werden. Abgenutzte Zähne erkennt man an ihrer hakenförmigen Form. Die Montage neuer Teile sollte immer im Set erfolgen.
Häufige Probleme mit der Fahrradkette sind springende Gänge, hakelige Schaltvorgänge oder Geräusche beim Treten. Oft liegt die Ursache in mangelnder Pflege oder falsch eingestellten Komponenten. Eine zu trockene Kette verursacht Quietschgeräusche, während eine überschmierte Kette Dreck anzieht. Eine professionelle Einstellung in der Werkstatt löst die meisten Probleme und stellt optimale Funktion sicher.