Fatbike
Fatbike kaufen und 2 Modelle vergleichen
Fat Bike Hardtails haben extra breite Reifen für optimale Traktion auf Schnee, Sand und losem Untergrund. Mit ihrer robusten Bauweise und stabilen Rahmen bieten sie hervorragende Kontrolle und Komfort in extremen Bedingungen.
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2 Fatbike Modelle vergleichen und kaufen
Fatbikes sind die Geländewagen unter den Fahrrädern. Mit ihren auffällig breiten Reifen erobern sie Terrain, das für normale Mountainbikes unfahrbar ist: tiefer Schnee, lockerer Sand, matschige Trails und felsige Pfade. Ursprünglich in Alaska für extreme Winterbedingungen entwickelt, haben sich Fatbikes weltweit als vielseitige Fun- und Abenteuerräder etabliert. Bei Pedali findest du transparente Preisvergleiche und fundierte Informationen, um das perfekte Fatbike für deine Bedürfnisse zu finden, ob klassisch oder als E-Fatbike mit Motorunterstützung.
Was ist ein Fatbike und was macht es besonders?
Ein Fatbike ist ein Geländefahrrad mit extrem breiten Reifen (3,8 bis 5,0 Zoll), die auf speziell verstärkten, breiten Felgen (65-100mm Maulweite) laufen. Diese Bauweise ermöglicht sehr niedrigen Reifendruck (5-15 PSI statt 30-50 PSI bei normalen MTBs), was eine riesige Aufstandsfläche und damit hervorragende Traktion auf losem Untergrund schafft.
Die charakteristischen Merkmale
Überbreite Reifen (3,8"-5,0")
Die Reifen sind das Herzstück jedes Fatbikes. Typische Breiten:
- 3,8 Zoll: Grenzbereich zu Plus-Bikes, wendig, leichter
- 4,0 Zoll: Standard-Fatbike, guter Kompromiss
- 4,6-4,8 Zoll: Klassisches Fatbike, maximale Traktion
- 5,0 Zoll: Extreme Variante, vor allem für Schnee und Sand
Der niedrige Reifendruck (oft nur 5-8 PSI im Schnee, 10-15 PSI auf hartem Untergrund) macht die Reifen zur “natürlichen Federung”. Sie absorbieren Stöße effektiv und passen sich dem Untergrund an wie ein breiter Geländereifen beim Auto.
Verstärkte, breitere Rahmen
Fatbike-Rahmen müssen deutlich mehr Platz bieten als normale MTB-Rahmen. Die Kettenstreben sind breiter (170-197mm am Hinterrad statt 142-148mm beim MTB), um die dicken Reifen aufzunehmen. Das erfordert spezielle Rahmengeometrie und oft einen asymmetrischen Aufbau.
Materialien:
- Aluminium 6061: Standard bei den meisten Fatbikes, robust, bezahlbar, Gewicht ca. 2,5-3,5 kg
- Carbon: Leichter (1,8-2,5 kg), steifer, teurer. Vor allem bei Premium-Modellen und Race-Fatbikes
- Stahl (4130 Chromoly): Selten, aber bei Vintage-inspirierten Modellen, komfortabel, schwerer
Spezielle Laufräder und Naben
Fatbikes nutzen meist 26-Zoll-Laufräder (traditionell) oder zunehmend 27,5-Zoll (650b+), die mit den breiten Reifen kombiniert einen ähnlichen Gesamtdurchmesser wie 29" MTBs erreichen.
Die Naben sind im Boost-Plus- oder Super-Boost-Standard gebaut:
- Vorne: 150mm (statt 100mm/110mm beim MTB)
- Hinten: 170mm, 177mm oder 197mm (statt 142/148mm beim MTB)
Diese breite Nabenbasis sorgt für steifere Laufräder und bessere Kraftübertragung trotz der massiven Reifen.
Federgabel oder Starrgabel?
Anders als bei Mountainbikes verzichten viele Fatbikes auf eine Federgabel, weil die Reifen bereits dämpfend wirken. Es gibt aber drei Philosophien:
Rigid (Starrgabel): Klassisch, leicht, wartungsfrei, direktes Feedback. Die Reifen übernehmen die Dämpfung. Gewicht: ca. 900-1200g.
Federgabel (80-120mm): Moderne Variante für technische Trails. Marken wie RockShox (Bluto), Manitou (Mastodon), SR Suntour bieten spezielle Fatbike-Gabeln. Gewicht: 2000-2500g. Vorteil bei Wurzeln, Steinen und hohen Geschwindigkeiten.
Full-Suspension: Selten, aber bei Premium-Modellen vorhanden (z.B. Salsa Bucksaw, Rocky Mountain Blizzard). Federweg hinten 100-120mm. Für extremes Gelände, aber teuer und schwer.
Fatbike vs. Plus-Bike: Der Unterschied
Plus-Bikes haben 2,8-3,25" breite Reifen. Das ist die Grauzone zwischen MTB und Fatbike. Sie sind wendiger, leichter und universeller, aber weniger extrem in der Geländegängigkeit.
Echte Fatbikes ab 3,8" sind spezialisierter: maximale Traktion auf Schnee/Sand/Matsch, aber schwerer und träger auf normalen Trails.
Wann Plus, wann Fat?
- Plus-Bike: Normale Trails, gelegentlich Schnee, vielseitiger Einsatz
- Fatbike: Winter-Spezialist, Strand, extreme Bedingungen, Fun-Faktor
Für wen eignet sich ein Fatbike?
Winterpendler und Allwetterfahrer
Fatbikes sind unschlagbar auf verschneiten, vereisten oder matschigen Wegen. Wo normale Bikes wegrutschen oder steckenbleiben, rollen Fatbikes sicher weiter. Viele Pendler in schneereichen Regionen schwören auf Fatbikes für den Arbeitsweg von November bis März.
Vorteil: Keine Angst vor Glätte, kein Bike-Wechsel je nach Wetter, ganzjährig nutzbar.
Nachteil: Auf trockenem Asphalt deutlich träger und langsamer als normale Räder.
Abenteurer und Bikepacker
Fatbikes sind ideal für Expeditionen in abgelegene Regionen: Wüsten, Strände, Schneegebiete, Tundra. Die breiten Reifen verteilen das Gewicht von Fahrer und Gepäck, sodass du auch mit 20kg Gepäck nicht im Sand versinkst.
Bikepacking-Touren in Island, Alaska, Patagonien oder durch skandinavische Winterlandschaften sind klassische Fatbike-Territorien.
Trail-Enthusiasten mit Spaßfaktor
Viele Fahrer kaufen Fatbikes einfach, weil sie Spaß machen. Das Fahrgefühl ist einzigartig: Du “surfst” über Trails, kannst Linien fahren, die mit normalen MTBs unmöglich sind, und hast ein völlig anderes Körpergefühl beim Fahren.
Fatbikes sind auch perfekt für Fahrer, die Vielfalt im Fuhrpark wollen. Als Zweit- oder Drittrad für spezielle Bedingungen.
E-Fatbike-Nutzer: Längere Touren, weniger Kraftaufwand
E-Fatbikes erweitern die Zielgruppe massiv. Der Motor kompensiert das hohe Gewicht (meist 24-30kg) und macht längere Touren oder steile Anstiege auch für weniger trainierte Fahrer machbar. Besonders beliebt bei:
- Älteren Fahrern, die Geländeabenteuer erleben wollen
- Pendlern mit hügeligem Arbeitsweg
- Tourenfahrern, die große Distanzen zurücklegen
- Fahrern mit körperlichen Einschränkungen
Fatbike-Typen: Klassisch, E-Bike, Full-Suspension
Klassisches Fatbike (ohne Motor)
Gewicht: 13-16 kg (Starrgabel), 15-18 kg (Federgabel)
Einsatz: Spaßfahrten, Wintertrails, Strand, kurze bis mittlere Touren
Vorteile: Leichter als E-Variante, wartungsarm, echtes Fahrgefühl, günstiger
Nachteile: Anstrengend auf längeren Strecken oder Anstiegen, der hohe Rollwiderstand fordert Kraft
Für wen: Sportliche Fahrer, die Herausforderung suchen und das direkte Fahrerlebnis schätzen
E-Fatbike (Pedelec 250W)
Gewicht: 24-30 kg
Motor: 250W (legal in Deutschland als Pedelec, Unterstützung bis 25 km/h)
Akku: 500-750 Wh, Reichweite 40-80 km (stark abhängig von Untergrund, Reifendruck, Temperatur)
Einsatz: Pendeln, längere Touren, hügeliges Gelände, Schnee
Vorteile: Anstiege und Sand/Schnee werden easy, größere Reichweite möglich, weniger körperliche Belastung
Nachteile: Schwer, teurer, akkuabhängig (Kälte reduziert Reichweite!), komplexere Wartung
Für wen: Pendler, Tourenfahrer, ältere Fahrer, alle die Komfort und Reichweite priorisieren
Wichtig: In Deutschland sind nur Pedelecs mit 250W Motorleistung und 25 km/h Maximalunterstützung ohne Versicherungskennzeichen erlaubt. S-Pedelecs (bis 45 km/h) benötigen Kennzeichen, Helm und Führerschein!
Full-Suspension Fatbike
Federweg: 100-120mm vorne und hinten
Gewicht: 16-20 kg (ohne Motor)
Einsatz: Technische Trails, Enduro-Style im Schnee, anspruchsvolles Gelände
Vorteile: Maximaler Komfort und Kontrolle auf ruppigen Trails, hohe Geschwindigkeiten möglich
Nachteile: Schwer, teuer (ab 3.500€), höherer Wartungsaufwand, Überversorgung für normale Fatbike-Einsätze
Für wen: Fortgeschrittene Trail-Fahrer, die ein Fatbike als vollwertiges MTB nutzen wollen
Modelle: Salsa Bucksaw, Rocky Mountain Blizzard, Borealis Echo
Reifenbreiten und Reifendruck: Die Wissenschaft dahinter
Reifenbreiten im Detail
3,8 Zoll (96mm)
- Grenzbereich, oft als “Plus+” oder “Semi-Fat” bezeichnet
- Wendiger und leichter als echte Fatbikes
- Ausreichend für leichten Schnee und Schlamm
- Passt oft in normale MTB-Rahmen mit entsprechender Maulweite
4,0 Zoll (102mm)
- Standard-Fatbike-Größe, bester Kompromiss
- Vielseitig einsetzbar von Trail bis Schnee
- Gute Balance zwischen Traktion und Gewicht
- Die meisten Fatbikes werden mit 4,0" ausgeliefert
4,6-4,8 Zoll (117-122mm)
- Klassisches Fatbike-Territorium
- Maximale Traktion auf Schnee und Sand
- Deutlich spürbar mehr Rollwiderstand
- Ideal für echte Winter- und Expeditionsfahrer
5,0 Zoll (127mm)
- Extreme Variante, selten geworden
- Vor allem bei älteren Modellen (Surly Moonlander)
- Höchste Traktion, aber sehr träge auf festem Untergrund
- Nur für Spezialanwendungen sinnvoll
Reifendruck: Der Game-Changer
Der richtige Reifendruck macht 50% des Fatbike-Erlebnisses aus:
Schnee (tief, pulvrig): 5-7 PSI
- Maximale Aufstandsfläche, um nicht einzusinken
- Reifen “schwimmt” auf dem Schnee
Sand (Strand, Dünen): 6-8 PSI
- Ähnlich wie Schnee, breite Auflagefläche essentiell
- Zu viel Druck = einsinken garantiert
Schlamm/Matsch: 8-10 PSI
- Genug Flex für Traktion, aber nicht zu weich
- Zu wenig Druck = Durchschläge auf Steinen unter dem Matsch
Feste Waldwege/Schotter: 10-12 PSI
- Mehr Druck für weniger Rollwiderstand
- Immer noch genug Dämpfung
Asphalt/Pendeln: 12-15 PSI
- Minimum für effizienten Vortrieb
- Immer noch deutlich weniger als normale MTB-Reifen (30-35 PSI)
Profi-Tipp: Investiere in eine gute Standpumpe mit Manometer im niedrigen PSI-Bereich. Handpumpen sind für Fatbikes ungeeignet. Das Luftvolumen ist enorm!
Reifenprofile: Stollig vs. Glatt
Aggressive Stollen (z.B. Schwalbe Jumbo Jim, Terrene Cake Eater)
- Für Schlamm, Schnee, loses Gelände
- Maximaler Grip, aber hoher Rollwiderstand
- Laut auf Asphalt
Moderate Stollen (z.B. Surly Lou, Vee Tire Snowshoe XL)
- Allrounder für gemischte Bedingungen
- Guter Kompromiss Grip/Rollwiderstand
Glatte/Fast-Slicks (z.B. Surly Knard, 45NRTH Gravdal)
- Für feste Wege, Schotter, Pendeln
- Deutlich leiser und schneller
- Immer noch genug Traktion durch große Aufstandsfläche
Rahmengröße und Geometrie
Fatbikes werden wie Mountainbikes in S/M/L/XL Größen angeboten. Die Auswahl funktioniert ähnlich:
| Größe | Körpergröße | Schrittlänge | Verwendung |
|---|---|---|---|
| S | 155-170 cm | 75-80 cm | Wendiger, verspielter |
| M | 168-180 cm | 78-84 cm | Standard für die meisten |
| L | 178-190 cm | 82-88 cm | Mehr Laufruhe |
| XL | 188-200 cm | 86-94 cm | Große Fahrer |
Wichtig bei Fatbikes: Wegen der breiten Reifen und dem trägen Handling bevorzugen viele Fahrer eine Nummer kleiner als beim MTB. Das macht das Bike agiler und leichter zu kontrollieren.
Geometrie-Unterschiede
Race/Sport-Geometrie
- Steilerer Lenkwinkel (69-71°)
- Kürzerer Radstand
- Höheres Tretlager
- Wendiger, direkter
Trail/Tour-Geometrie
- Flacherer Lenkwinkel (67-69°)
- Längerer Radstand
- Niedrigeres Tretlager
- Stabiler, komfortabler
Expeditions-Geometrie
- Sehr flach (66-68°)
- Lange Kettenstreben für Gepäck
- Stabil mit hoher Zuladung
- Gemütlich über lange Distanzen
Was kostet ein Fatbike? Preiskategorien
Einsteiger: 800-1.500 Euro
Typische Ausstattung:
- Aluminium-Rahmen (meist schwerer, 3-3,5 kg)
- Mechanische Scheibenbremsen (Tektro, Clarks)
- Einfache 1x7 oder 1x9 Schaltung
- Basic-Reifen (oft härtere Gummimischung)
- Starrgabel oder einfache Federgabel
- Gewicht: 15-18 kg
Für wen: Einsteiger, die Fatbike-Fahren ausprobieren wollen. Gelegentliche Nutzung im Winter oder am Strand.
Empfohlene Marken:
- Mongoose (Argus, Dolomite)
- KS Cycling
- Hawk
- Tretwerk (direkt online)
Was du bekommst: Ein funktionierendes Fatbike für Gelegenheitsnutzung. Komponenten sind solide, aber nicht für täglichen Einsatz oder harte Trails ausgelegt.
Kauftipp: In diesem Segment lohnt sich ein Blick auf Vorjahresmodelle: oft 20-30% günstiger.
Mittelklasse: 1.500-2.500 Euro
Typische Ausstattung:
- Leichterer Alu-Rahmen (2,5-3 kg) oder Einsteiger-Carbon
- Hydraulische Scheibenbremsen (Shimano, SRAM)
- 1x10 oder 1x11 Schaltung (SX Eagle, Deore)
- Hochwertigere Reifen (Schwalbe, Maxxis, Terrene)
- Optional gute Federgabel (RockShox Bluto, Manitou Mastodon)
- Gewicht: 13-15 kg
Für wen: Ambitionierte Fahrer, die regelmäßig unterwegs sind. Winter-Pendler. Trail-Enthusiasten.
Empfohlene Marken:
- Cube (Nutrail)
- Bulls (Monster)
- Haibike (Seet HardFour/Nine)
- Specialized (Fatboy)
- Trek (Farley 5/7)
- Canyon (Dude CF 7)
Was du bekommst: Deutlich bessere Performance, Haltbarkeit und Komfort. Diese Bikes machen auch auf längeren Touren und technischen Trails Spaß.
Premium: 2.500-4.000 Euro
Typische Ausstattung:
- Carbon-Rahmen (1,8-2,3 kg) oder High-End Alu
- Top-Scheibenbremsen (Shimano XT/XTR, SRAM Guide/Code)
- 1x12 Schaltung (GX/X01 Eagle, XT/XTR)
- Premium-Reifen und Laufräder
- High-End Federgabel oder Full-Suspension
- Gewicht: 11-13 kg (Hardtail), 15-17 kg (Fully)
Für wen: Enthusiasten, die maximale Performance wollen. Fahrer, die ihr Fatbike als Haupt-MTB nutzen.
Empfohlene Marken:
- Salsa (Mukluk, Beargrease)
- Rocky Mountain (Blizzard)
- Surly (Wednesday, Ice Cream Truck)
- Borealis (Echo, Crestone)
- Pivot (Les Fat)
- Canyon (Dude CF 9)
Was du bekommst: Keine Kompromisse. Leicht, steif, hochwertig verarbeitet. Oft mit Lifetime-Garantie auf Rahmen.
E-Fatbikes: 1.800-5.000 Euro
Einsteiger E-Fatbikes (1.800-2.800€):
- 250W Heckmotor
- 500-600 Wh Akku
- Einfache Komponenten
- Gewicht: 27-30 kg
- Marken: Zündapp, Prophete, Fischer, Jeep
Mittelklasse E-Fatbikes (2.800-4.000€):
- 250W Mittelmotor (Bosch, Yamaha, Brose)
- 625-750 Wh Akku
- Gute Komponenten (Deore, SX Eagle)
- Gewicht: 24-27 kg
- Marken: Cube, Haibike, Bulls, Trek
Premium E-Fatbikes (4.000-5.500€):
- Top-Mittelmotor (Bosch Performance CX, Shimano EP8)
- 750+ Wh Akku
- High-End Komponenten
- Carbon-Rahmen möglich
- Gewicht: 22-25 kg
- Marken: Specialized, Riese & Müller, Haibike (XDURO), Cube (Elite)
Reichweite-Realität: Hersteller versprechen oft 100-120 km. Realistisch bei Fatbikes:
- Asphalt/Schotter, flach: 60-80 km
- Trails, moderat hügelig: 40-60 km
- Schnee/Sand: 30-50 km
- Winter (unter 0°C): -20 bis -30% Reichweite!
Fatbike vs. andere Bike-Typen
Fatbike vs. Trail Mountainbike
Trail MTB: 29" oder 27,5" Laufräder, 2,3-2,5" Reifen, 120-140mm Federweg, 12-14 kg, vielseitig, schnell auf Trails
Fatbike: 26" oder 27,5" Laufräder, 4,0-4,8" Reifen, 0-120mm Federweg, 13-18 kg, spezialisiert auf lose/schwierige Untergründe, langsamer auf normalen Trails
Wann Trail-MTB: Normale Trails, Touren, Bikeparks, Allround-Nutzung, Speed Wann Fatbike: Schnee, Sand, Matsch, Winter, Fun-Faktor, spezielle Bedingungen
Fatbike vs. Plus-Bike
Plus-Bike: 27,5" oder 29" Laufräder, 2,8-3,25" Reifen, wie MTB aber mehr Volumen
Fatbike: 26" oder 27,5" Laufräder, 3,8-5,0" Reifen, extreme Variante
Unterschied: Plus-Bikes sind der Kompromiss. Mehr Traktion als normale MTBs, aber vielseitiger als Fatbikes. Wenn du ein Bike für 90% normale Trails und 10% Schnee willst: Plus-Bike. Wenn du Schnee/Sand priorisierst: Fatbike.
Fatbike vs. Gravelbike
Völlig andere Liga. Gravelbikes (28" Rennradgeometrie, 35-50mm Reifen) sind für Asphalt und Schotterwege, schnell und leicht. Fatbikes sind Offroad-Spezialisten, langsam auf Asphalt, aber unschlagbar im Gelände.
Keine Überschneidung im Einsatzbereich.
Fatbike kaufen: Die wichtigsten Kaufkriterien
1. Rahmenmaterial prüfen
Aluminium 6061: Standard, robust, bezahlbar. Achte auf Schweißnähte. Diese sollten sauber verarbeitet sein.
Carbon: Leichter, steifer, teurer. Prüfe, ob es “Full Carbon” oder nur Hauptrahmen ist (Hinterbau oft Alu).
Stahl: Selten, aber komfortabel und haltbar. Meist bei Custom-Builds oder Vintage-Bikes.
2. Laufräder und Naben-Standard
26" vs. 27,5": 27,5" wird immer beliebter. Ähnlicher Gesamtdurchmesser mit weniger voluminösen Reifen, oft wendiger. 26" ist traditionell, große Auswahl an Reifen.
Naben-Standard:
- 150mm vorne, 170/177/197mm hinten
- Boost-Standard ermöglicht steifere Laufräder
- Achte auf Kompatibilität mit deinen Laufrädern!
Sealed Bearings: Industrielager in den Naben sind wartungsärmer als Konuslager: wichtig im Winter!
3. Bremsen: Hydraulisch ist Pflicht
Fatbikes sind schwer. Mechanische Scheibenbremsen (Bowdenzug) sind bei 16-30 kg Systemgewicht im Schnee gefährlich. Hydraulische Scheibenbremsen (Shimano, SRAM, Magura) sind Standard ab der Mittelklasse.
Mindestens: 180mm Scheiben vorne und hinten (bei E-Fatbikes oft 203mm).
4. Schaltung: 1x11 oder 1x12
Fatbikes haben meist Single-Chainring-Setup (1x). Also nur ein Kettenblatt vorne. Das reicht völlig, weil Fatbikes nicht für Speed gebaut sind.
1x11 (11-50 Zähne): Standard Mittelklasse (SRAM SX Eagle, Shimano Deore) 1x12 (10-51 Zähne): Premium (SRAM GX/X01 Eagle, Shimano XT/XTR)
Mehr Gänge bedeuten feinere Abstufungen, besonders im steilen Gelände.
5. Reifen: Marke und Profil beachten
Budget-Fatbikes haben oft No-Name-Reifen mit harter Gummimischung. Sie halten lange, bieten aber wenig Grip. Upgrade auf Markenreifen lohnt sich:
Top-Reifen:
- Schwalbe Jumbo Jim (Allrounder)
- Maxxis Minion FBF/FBR (Grip)
- Terrene Cake Eater (Trail)
- 45NRTH (Winter-Spezialisten, teils mit Spikes)
- Surly Lou/Bud (robust, langlebig)
Kosten: 60-120 Euro pro Reifen, aber sie machen 30% des Fahrgefühls aus!
6. Zubehör: Schutzbleche und Gepäckträger
Wenn du das Fatbike im Winter pendelst oder für Touren nutzt:
- Schutzbleche: Oft schwer zu finden, die passen (Reifen sind sehr breit). Marken: SKS, Ass Savers (Steckbleche)
- Gepäckträger: Viele Fatbikes haben keine Ösen → prüfen! Alternativ: Satteltaschen, Frame-Bags
- Beleuchtung: Für Straßenzulassung in Deutschland Pflicht (siehe unten)
7. Straßenzulassung in Deutschland
Wenn du das Fatbike im öffentlichen Straßenverkehr nutzen willst, brauchst du:
- Dynamobeleuchtung oder akkubetriebene Lichter (StVZO-zugelassen)
- Reflektoren (vorne weiß, hinten rot, Speichen)
- Klingel
- Zwei unabhängige Bremsen
Viele Fatbikes werden ohne diese Ausstattung verkauft (besonders US-Marken). Du musst nachrüsten oder darfst nur auf Privatgelände/Trails fahren.
E-Fatbikes (Pedelec 250W) brauchen keine Versicherung, aber alle StVZO-Anforderungen müssen erfüllt sein.
Beliebte Fatbike-Marken im Überblick
Premium-Segment
Salsa Cycles (USA): Pioniere des modernen Fatbikes. Mukluk (Carbon/Alu), Beargrease (Race), Blackborow (Expedition). Hochwertig, durchdacht, teuer.
Surly (USA): Kult-Status in der Fatbike-Szene. Wednesday, Ice Cream Truck, Pugsley. Stahl-Rahmen, Vintage-Vibe, unzerstörbar.
Borealis (USA): Boutique-Marke, Full-Carbon-Fatbikes für Enthusiasten. Echo, Crestone, Flume. Extrem leicht (unter 11 kg möglich).
Rocky Mountain (Kanada): Blizzard-Serie, Full-Suspension-Fatbikes für aggressive Trail-Nutzung.
Mainstream-Qualität
Cube: Deutsche Marke, Nutrail-Serie. Solide Verarbeitung, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. E-Fatbikes prominent (Nutrail Hybrid).
Haibike: E-Bike-Spezialist, starke E-Fatbike-Palette (XDURO, SDURO). Bosch-Motoren, gute Ausstattung.
Bulls: Monster-Serie (E-Monster), deutsche Qualität, breite Palette von Einsteiger bis Premium.
Trek: Farley-Serie, weltweite Verfügbarkeit, guter Service. Farley 5/7 beliebt im Mittelklasse-Segment.
Specialized: Fatboy-Serie, ikonisches Design, hochwertig. Eher teurer, aber Top-Qualität.
Canyon: Dude CF, Direktvertrieb (online only), exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Carbon-Rahmen schon ab 2.000€.
Einsteiger-Segment
Mongoose: US-Marke, Argus/Dolomite. Günstig (ab 800€), für Einsteiger ok, aber Komponenten einfach.
KS Cycling: Deutsche Budget-Marke, Fatbikes ab 700€. Basic, aber funktional für Gelegenheitsnutzung.
Prophete/Fischer: E-Fatbikes im Einsteigersegment, bekannt vom Baumarkt. Heckmotoren, einfache Ausstattung.
Typische Einsatzgebiete und Praxis-Tipps
Winter-Pendeln und Alltag
Warum Fatbike im Winter?
- Breite Reifen verteilen Gewicht → weniger Einsinken in Schnee
- Niedriger Reifendruck → bessere Traktion auf Eis/Schnee
- Stabilität → mehr Sicherheit bei Glätte
- Kein Bike-Wechsel nötig → ganzjährig ein Rad
Praxis-Tipps Winter-Pendeln:
- Reifendruck: 8-10 PSI für verschneite Wege, 12-15 PSI für geräumte Straßen
- Spike-Reifen: Für Eis absolut empfehlenswert (45NRTH, Schwalbe Ice Spiker)
- Schutzbleche: Pflicht, sonst Rücken komplett nass
- Beleuchtung: Im Winter früh dunkel → gute Lichter essentiell
- Akku-Pflege (E-Fatbike): Bei Kälte deutlich weniger Reichweite, Akku drinnen lagern
Realität: Fatbikes sind auf Asphalt langsamer und anstrengender als normale Räder. Für tägliches Pendeln auf geräumten Wegen sind sie Overkill, außer du liebst das Fahrgefühl oder musst durch Schnee.
Strand und Dünen
Fatbikes sind perfekt für Strandfahrten, wo normale Räder sofort steckenbleiben, rollt ein Fatbike mühelos.
Praxis-Tipps Strand:
- Reifendruck runter: 6-8 PSI, sonst versinkst du
- Nasser Sand vs. trockener Sand: Am Wasser ist der Sand fester, fahre dort entlang
- Salzwasser: Danach das Bike gründlich abspülen! Salz frisst Komponenten
- Lager schützen: Sealed Bearings sind hier Gold wert
Beliebte Spots: Nordsee-Inseln, Dänemark, Niederlande, Mittelmeer-Strände (außerhalb Saison)
Schnee-Trails und Winterwandern
Viele Skigebiete und Winterwander-Regionen erlauben Fat-Biking auf präparierten Loipen oder speziellen Fat-Bike-Trails.
Praxis-Tipps Schnee:
- Tiefschnee: 5-7 PSI, langsam fahren, Gewicht nach hinten
- Festgefahrener Schnee: 8-10 PSI, funktioniert wie ein Trail
- Eisige Bedingungen: Spike-Reifen sind ein Muss
- Temperatur: Unter -10°C werden Reifen hart, Grip sinkt
Hotspots: Alpen (spezielle Fat-Bike-Trails), Skandinavien, Kanada, Rocky Mountains
Bikepacking und Expedition
Fatbikes sind ideal für Mehrtagestouren in unwegsamem Gelände.
Praxis-Tipps Bikepacking:
- Gepäckverteilung: Frame-Bag, Lenkertasche, Satteltasche. Gewicht tief halten
- Reifendruck anpassen: Mit 15-20 kg Gepäck etwas mehr Druck (10-12 PSI)
- Ersatzteile: Schlauch, Flickzeug, Reifenheber (Fatbike-Reifen sind zäh!), Multitool
- Planung: Fatbikes sind langsam. Rechne mit 60-70% der Geschwindigkeit eines MTBs
Klassische Routen: Iceland Divide, Great Divide (Winter), Iditarod Trail (Alaska)
Trail-Riding und Spaß-Faktor
Viele kaufen Fatbikes einfach, weil sie Spaß machen. Das Fahrgefühl ist einzigartig:
- “Schweben” über Wurzeln und Steine
- Linien fahren, die mit normalen MTBs unmöglich sind
- Driften in Kurven (bei losem Untergrund)
- Spielerisches Handling auf technischen Trails
Praxis-Tipps Trail:
- Reifendruck: 10-12 PSI für die meisten Trails
- Federung: Wenn du technische Trails fährst, lohnt sich eine Federgabel
- Gewicht: Auf Trails merkst du jedes Kilo: Carbon und leichte Komponenten zahlen sich aus
- Erwartungen: Fatbikes sind keine XC-Raketen, aber unfassbar spaßig auf ruppigen Trails
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel kostet ein gutes Fatbike für Einsteiger?
Für ein solides Einsteiger-Fatbike solltest du 1.200-1.800 Euro einplanen. Darunter bekommst du oft schwere Rahmen, einfache Komponenten und schlechte Reifen, die das Fahrerlebnis deutlich mindern. Ab 1.500 Euro gibt es Modelle mit hydraulischen Bremsen, guten Schaltungen und vernünftigen Reifen. E-Fatbikes starten bei etwa 2.000 Euro für vernünftige Qualität, darunter sind die Motoren und Akkus oft enttäuschend.
Welche Fatbike-Marke ist die beste?
Im Premium-Segment sind Salsa, Surly und Borealis führend. Handwerklich perfekt, aber teuer. Für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen sich Canyon (Dude CF), Cube (Nutrail) und Trek (Farley). Specialized und Haibike bieten Top-Qualität, kosten aber mehr. Für Einsteiger mit kleinem Budget sind Mongoose und Bulls solide Optionen. Wichtiger als die Marke sind die richtige Rahmengröße und passende Ausstattung für deinen Einsatzzweck.
Brauche ich ein E-Fatbike oder reicht ein klassisches?
Das hängt von deinem Einsatz ab. Klassische Fatbikes (13-16 kg) sind für sportliche Fahrer ideal, die das direkte Fahrerlebnis schätzen und kürzere Touren fahren. E-Fatbikes (24-30 kg) sind perfekt für längere Touren, hügeliges Gelände, Pendeln oder wenn du weniger trainiert bist. Der Motor kompensiert das hohe Gewicht und macht Anstiege im Sand oder Schnee deutlich einfacher. Nachteil: höherer Preis, mehr Gewicht, Akku-Abhängigkeit (besonders bei Kälte problematisch).
Kann ich mit einem Fatbike auch normale Trails fahren?
Ja, aber mit Einschränkungen. Fatbikes sind auf normalen Trails deutlich langsamer und träger als Mountainbikes. Der hohe Rollwiderstand kostet Kraft, und in engen, schnellen Kurven sind sie weniger agil. Für technische, ruppige Trails können sie aber richtig Spaß machen. Du kannst Linien fahren, die mit normalen MTBs unmöglich sind. Wenn du primär normale Trails fährst und nur gelegentlich Schnee: Kauf lieber ein Plus-Bike (2,8-3,25" Reifen) oder ein Trail-MTB.
Wie schwer sollte ein Fatbike sein?
Klassische Fatbikes wiegen 13-18 kg (Hardtail), Full-Suspension 16-20 kg. Unter 13 kg wird es teuer (Carbon). E-Fatbikes wiegen 24-30 kg. Das Gewicht ist bei Fatbikes weniger kritisch als bei XC-Bikes, weil du ohnehin nicht auf Speed ausgelegt bist. Wichtiger sind gute Reifen und niedriger Reifendruck. Die machen mehr aus als 1-2 kg Gewichtsersparnis. Für Bikepacking-Touren ist ein leichterer Rahmen aber definitiv von Vorteil.
Sind Fatbikes im Sommer sinnvoll?
Jein. Fatbikes machen auch im Sommer Spaß, besonders auf sandigen Trails, am Strand oder auf lockeren Schotterwegen. Auf normalen Waldwegen und Asphalt sind sie aber ineffizient. Du verbrauchst mehr Energie für weniger Geschwindigkeit. Viele Fatbike-Besitzer nutzen sie als Zweitrad für spezielle Bedingungen oder fahren sie ganzjährig, weil sie das einzigartige Fahrgefühl lieben. Wenn du nur ein Bike besitzen willst: Ein Fatbike als Allrounder ist keine gute Idee.
Welcher Reifendruck ist richtig?
Das hängt stark vom Untergrund ab. Als Faustregel: Schnee 5-7 PSI, Sand 6-8 PSI, Schlamm 8-10 PSI, feste Waldwege 10-12 PSI, Asphalt 12-15 PSI. Zu wenig Druck erhöht die Gefahr von Durchschlägen (Snakebites), zu viel Druck reduziert die Traktion massiv. Experimentiere mit dem Druck. Das macht 50% des Fatbike-Erlebnisses aus! Eine gute Standpumpe mit Manometer im niedrigen PSI-Bereich ist essentiell.
Brauche ich Spike-Reifen für den Winter?
Auf Eis: Ja, unbedingt! Ohne Spikes hast du auf blankem Eis null Grip, ganz gleich wie breit die Reifen sind. Auf Schnee reichen normale Fatbike-Reifen mit gutem Profil oft aus. Viele Winter-Pendler fahren vorne Spike-Reifen (Lenkung/Bremsen wichtiger) und hinten normale Reifen. Top-Spike-Reifen: 45NRTH Dillinger/Flowbeist, Schwalbe Ice Spiker Pro. Kosten: 80-150 Euro pro Reifen, aber sie können Leben retten.
Kann ich mit einem Fatbike längere Strecken fahren?
Ja, aber es ist anstrengend. Der hohe Rollwiderstand macht längere Touren auf Asphalt oder festen Wegen zur Herausforderung. Für Bikepacking-Touren auf Schotter, Sand oder Schnee sind Fatbikes aber ideal. Die breiten Reifen tragen auch schweres Gepäck problemlos. E-Fatbikes machen längere Strecken deutlich komfortabler, aber die Reichweite ist begrenzt (40-80 km realistisch). Für tägliches Pendeln über 10+ km solltest du eher ein Trekking- oder Gravelbike in Betracht ziehen.
Ab welchem Alter kann man ein Fatbike fahren?
Fatbikes gibt es auch für Kinder ab etwa 8-10 Jahren (20-24" Laufräder, kürzere Rahmen). Die breiten Reifen bieten gerade jungen Fahrern mehr Sicherheit und Kontrolle. Wichtig ist, dass das Kind das Gewicht (oft 14-16 kg) handhaben kann. Viele Familien entdecken Fatbikes als Winter-Alternative zu normalen Kinderrädern. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Fatbikes sind gelenkschonend und auch für ältere Fahrer geeignet, besonders als E-Fatbike.
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