
Die besten Mountainbikes 2024/2025: Hardtails und Fullys für jeden Einsatz
Inhaltsverzeichnis
- Die besten Hardtails
- Die besten Cross Country Fullys
- Die besten Trail Bikes
- Die besten All Mountain Bikes
- Die besten Enduro Bikes
- Die besten Downhill Bikes
- Worauf du beim Kauf wirklich achten solltest
- Die häufigsten Fehler beim Bike-Kauf
- Das erste Jahr mit dem neuen Bike
- Wann es Zeit für ein Upgrade oder neues Bike ist
Mountainbikes entwickeln sich rasant weiter. Moderne Geometrien, ausgereifte Fahrwerke und leistungsstarke Komponenten machen die aktuellen Modelle so vielseitig wie nie zuvor. Du findest heute für jeden Einsatzbereich das passende Bike, vom leichten Cross Country Racer bis zum robusten Downhill Boliden. Wir zeigen dir die besten Mountainbikes in allen wichtigen Kategorien und verraten dir aus unseren Tests, welche Bikes wirklich halten, was sie versprechen.

Hardtails: Direkt, effizient und vielseitig
Hardtails verzichten auf eine Hinterbaufederung und setzen auf Direktheit und Effizienz. Ohne Dämpfer im Heck verpufft keine Energie in beweglichen Lagern. Das macht diese Bikes leichter, günstiger und wartungsärmer als vollgefederte Modelle. Moderne Hardtails haben sich längst vom reinen Racebike zum vielseitigen Trailbegleiter entwickelt. Aber Vorsicht: Die fehlende Hinterbaufederung verzeiht keine Fahrfehler und fordert saubere Linien. Auf ruppigen Trails wirst du jeden Schlag direkt spüren. Das schult zwar die Fahrtechnik, kann auf längeren Touren aber ermüdend wirken.
Cross Country Hardtails: Leichtgewichte für maximalen Vortrieb
Cross Country Hardtails bringen dich mit minimalem Gewicht und direkter Kraftübertragung schnell voran. Diese Bikes wiegen oft unter zehn Kilogramm und eignen sich perfekt für Marathons, Race-Einsätze und lange Touren. Die Federgabel bietet meist 100 bis 120 Millimeter Federweg.
Für wen geeignet? Du fährst hauptsächlich auf befestigten Wegen und flowigen Trails, Geschwindigkeit ist dir wichtiger als Komfort, und du scheust dich nicht vor regelmäßiger Wartung an den hochgezüchteten Komponenten.
Canyon Exceed CF: Der Preis-Leistungs-Champion
Schon ab 1.599 Euro bekommst du beim Exceed CF einen Carbon-Rahmen, der sich steif und direkt anfühlt. Auf langen Anstiegen merkst du sofort, wie effizient jeder Pedaltritt umgesetzt wird. Hier geht nichts verloren. Die Geometrie ist modern genug, um auch auf technischeren Passagen nicht völlig überfordert zu sein.
Der Haken: Die Basisversion kommt mit recht einfachen Komponenten, die bei ambitionierten Fahrern schnell an ihre Grenzen stoßen. Wer mehr will, muss tiefer in die Tasche greifen. Und ja, die Lackqualität ist nicht auf dem Niveau teurerer Marken. Nach einer Saison wirst du die ersten Steinschläge sehen.
Cube Reaction C:62 Pro: Das Racebike für Puristen
Mit 10,6 Kilogramm fährt sich das Reaction C:62 Pro so leicht, wie die Waage verspricht. Für 1.999 Euro bekommst du XT-Antrieb und eine integrierte Sattelklemme, die den cleanen Look perfekt macht. Auf dem Trail fühlt sich das Bike nervös-agil an. Es will vorwärts und verzeiht keine Nachlässigkeit bei der Linienwahl.
Was uns im Test auffiel: Die steile Sitzposition ist perfekt für kurze, intensive Rennen, wird auf mehrstündigen Touren aber anstrengend. Und die schmalen Reifen rutschen auf losen Trails schneller weg, als Allround-Fahrern lieb ist. Das ist ein Bike für Leute, die genau wissen, was sie wollen: Geschwindigkeit um jeden Preis.
VPace C4M: Unter acht Kilo Fahrspaß
Unter 8,2 Kilogramm: diese Zahl lässt Herzen höher schlagen. Für 3.199 Euro bekommst du beim VPace C4M eine Carbon-Starrgabel, Magura-Bremsen und SRAM GX Eagle. Jeder Gramm wurde hier optimiert, und das spürst du bei jedem Tritt. Am Berg beschleunigt das Bike, als hätte jemand den Turbo zugeschaltet.
Aber: Eine Starrgabel verzeiht noch weniger als eine gefederte. Wurzelteppiche und grobes Geläuf werden zur echten Herausforderung. Dieses Bike ist nichts für Einsteiger oder Gelegenheitsfahrer. Es richtet sich an leichte, technisch versierte Fahrer, die ihre Rennen auf glatten Strecken fahren und beim Material keine Kompromisse machen wollen. Außerdem solltest du dir bewusst sein: Bei diesem Gewicht ist der Verschleiß an Komponenten höher. High-End bedeutet auch High-Maintenance.
Orbea Alma & Scott Scale: Die bewährten Allrounder
Das Orbea Alma begeistert mit ausgewogenen Fahreigenschaften, die es zu einem echten Alleskönner machen. Die moderne Geometrie verzeiht mehr als die Renn-Geschosse von Cube oder VPace. Hier bekommst du ein Bike, das auch mal eine ruppigere Passage mitmacht, ohne dass du dich festklammern musst.
Das Scott Scale kombiniert seit Jahren Renn-DNA mit Alltagstauglichkeit. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig, was sich in der Langlebigkeit auszahlt. Beide Bikes sind perfekt für Fahrer, die ein schnelles Hardtail wollen, aber nicht ausschließlich Rennen fahren.
Der Kompromiss: Du bist weder das leichteste noch das billigste Bike am Start, aber dafür hast du eines, das du auch in drei Jahren noch gerne fährst.
Trail Hardtails: Spaß auf anspruchsvollen Trails
Trail Hardtails bringen 120 bis 160 Millimeter Federweg mit und eignen sich für anspruchsvolle Trails. Sie sind robuster gebaut als ihre XC-Geschwister und bieten mehr Reserven bergab. Meist bestehen die Rahmen aus Aluminium, was die Bikes erschwinglich macht und im Fall eines Sturzes deutlich verzeihender ist als Carbon.
Für wen geeignet? Du willst Spaß auf technischen Trails, ohne das Budget für ein Fully zu sprengen. Du schätzt die Direktheit eines Hardtails, brauchst aber mehr Sicherheit bergab als ein Race-Hardtail bietet. Perfekt auch als Zweitbike für Fully-Fahrer, die ihre Fahrtechnik schulen wollen.
Cube Reaction TM Pro: Der Testsieger mit Vernunft
Für 1.499 Euro bekommst du hier ein Gesamtpaket, das einfach Sinn macht. Die Marzocchi Bomber Z2 spricht sensibel an und gibt dir auch auf ruppigen Trails genug Kontrolle. Die Newmen-Komponenten sind solide, nicht spektakulär, aber genau das brauchst du an einem Hardtail. Auf dem Trail fühlt sich das Reaction TM Pro ausgewogen an: bergauf effizient ohne zu zickig, bergab kontrolliert ohne zu träge.
Was uns besonders gefiel: Die Geometrie funktioniert sowohl für entspannte Touren als auch für flotte Feierabendrunden. Der flachere Lenkwinkel gibt dir mehr Vertrauen in Abfahrten, als du von einem 1.500-Euro-Hardtail erwarten würdest. Ein Bike, das du deinem besten Freund empfiehlst, wenn er mit dem Mountainbiken anfangen will.
Der Realitätscheck: Die Bremsen könnten bissiger sein, und nach einer Saison wirst du wahrscheinlich in bessere Reifen investieren wollen. Aber das sind Upgrades, die jeder Fahrer irgendwann macht. Die Basis stimmt.
Merida Big.Nine TR 600: Komfort aus dem Rahmen
Das rote Merida fällt nicht nur optisch auf. Auf dem Trail merkst du sofort: Dieser Rahmen wurde mit Bedacht konstruiert. Die Rohre sind so geformt, dass sie kleine Schläge schlucken Ein spürbarer Unterschied zu kompromisslos steifen Race-Rahmen. Die Sitzposition ist entspannter, was längere Touren angenehmer macht.
Ehrlich gesagt: Die Federgabel ist nicht die beste ihrer Klasse. Bei harten Schlägen sackt sie etwas durch. Aber der Gesamteindruck stimmt. Das ist ein Bike für Fahrer, die nicht das letzte Prozent Performance herauskitzeln wollen, sondern ein zuverlässiges Arbeitstier suchen, das auch nach fünf Stunden im Sattel noch Spaß macht.
Mondraker Chrono DC Carbon: Die Abfahrtskanone
Der Lenkwinkel von 67,5 Grad verrät es: Dieses Down-Country-Hardtail will bergab richtig loslegen. Die 120 Millimeter Federweg sind modern abgestimmt, die Teleskopsattelstütze gehört zur Serienausstattung. Du kannst den Sattel in Abfahrten versenken und hast so mehr Bewegungsfreiheit. Auf flowigen Trails mit schnellen Kurven spielt das Mondraker seine Stärken aus.
Die Kehrseite: Bergauf ist das Bike merklich träger als reinrassige XC-Hardtails. Das höhere Gewicht und die abfahrtsorientierte Geometrie fordern ihren Tribut. Wenn deine Touren zu 70 Prozent aus Anstiegen bestehen, ist das nicht dein Bike. Aber wenn du 50/50 fährst und bergab richtig Gas geben willst, wirst du das Mondraker lieben.
Focus Raven 8.9: Der ehrliche Kompromiss
Vielseitigkeit ist hier Programm. Das Raven 8.9 versucht nicht, in einer Disziplin zu dominieren, sondern macht überall eine gute Figur. Komfortabel genug für lange Anstiege, souverän genug für technische Abfahrten. Auf dem Trail fühlt es sich erwachsen und berechenbar an. Keine Überraschungen, keine Allüren.
Das Problem mit Allroundern: Sie sind nirgendwo die Ersten. Wenn du mit Race-Hardtail-Fahrern am Berg unterwegs bist, wirst du hinterherfahren. Wenn Enduro-Freunde den Trail hinunterbrettern, bleibst du zurück. Aber wenn die nach Hause sind und du noch eine zweite Runde drehst, weil das Bike einfach nie anstrengend wird, dann weißt du, warum du es gekauft hast.
Commencal Meta HT AM: Das Hardcore-Statement
160 Millimeter Federweg an einem Hardtail: das ist eine Ansage. Selbst die günstigste Origins-Variante kommt mit solidem Rahmen und Komponenten, die Schläge wegstecken können. Dieses Bike ist für Fahrer gebaut, die Bikeparks lieben, aber keinen Lift brauchen wollen. Auf technischen Trails mit Drops und Sprüngen zeigt das Meta HT, was es kann.
Sei dir bewusst: Das ist kein Touren-Hardtail. Der steile Aufstieg zum Trailhead wird zur Qual, und auf flachen Passagen fühlst du jedes Gramm Übergewicht. Das Meta HT AM ist ein Spaßgerät für Fahrer, die wissen, dass 80 Prozent ihres Glücks in den ersten 20 Prozent der Abfahrt liegen. Wenn du so tickst: zuschlagen. Wenn nicht: weitergehen.
Cross Country Fullys: Renn-DNA mit Komfort
Vollgefederte Cross Country Bikes vereinen Rennperformance mit dem Komfort eines Hinterbaudämpfers. Mit rund 100 bis 120 Millimeter Federweg vorne und hinten sind sie die Waffe der Wahl für XC-Rennen und anspruchsvolle Marathons. Der Hinterbau schluckt kleine Unebenheiten und hält die Reifen am Boden. Das bedeutet mehr Traktion, gerade in schnellen Kurven und auf wurzeligen Anstiegen.
Für wen geeignet? Ambitionierte Racer, die den Komfortgewinn eines Fullys nutzen wollen, ohne Effizienz zu opfern. Marathon-Fahrer, die nach vier Stunden noch frisch sein wollen. Technisch versierte Fahrer, die auch auf XC-Trails maximale Performance abrufen wollen.
Praxis-Tipp: Bei XC-Fullys ist die Sitzposition oft sehr gestreckt und aggressiv. Mach auf jeden Fall eine längere Probefahrt. Was sich in der ersten Viertelstunde gut anfühlt, kann nach zwei Stunden im Nacken schmerzen.
Specialized Epic 8: Die Evolution des Klassikers
Das neue Epic hat sich vom Brain-System verabschiedet und setzt auf klassische 120 Millimeter Federweg. Das S-Works-Modell kratzt an der Zehn-Kilo-Marke und bringt clevere Details wie ein Staufach im Unterrohr. Auf dem Trail verschwindet das Bike unter dir. Es ist so leicht und agil, dass du ständig vergisst, dass du auf einem Fully sitzt.
Die Federung arbeitet sensibel, ohne dass du beim Wiegetritt Energie verlierst. Gerade auf welligen Trails, wo Hardtails ständig hüpfen, bleibt das Epic 8 am Boden und zieht einfach durch. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben. Es ist wie der Unterschied zwischen Laufen auf Asphalt und auf einem Tartanbelag.
Der Wermutstropfen: Der Preis. Für das S-Works-Modell verlangen sie über 12.000 Euro. Die günstigeren Versionen sind schwerer und kommen mit Kompromissen bei den Komponenten. Und ja, die Wartung ist aufwendiger als bei einem Hardtail. Das Staufach ist zwar cool, aber ein zusätzlicher Dichtring, der versagen kann.
Trek Supercaliber SLR Gen 2: Das Hybrid-Konzept
60 Millimeter Federweg klingen nach wenig und das ist genau Treks Ansatz. Der IsoStrut-Hinterbau ist minimal, fast wie bei einem Hardtail, aber diese 60 Millimeter machen einen überraschenden Unterschied. Auf schnellen XC-Strecken mit kleinen Wurzeln und Steinen fühlst du dich plötzlich sicher, wo du auf einem Hardtail jeden Schlag einzeln durchzählen würdest.
Bergauf ist der Supercaliber unschlagbar. Die Effizienz eines Hardtails mit einem Hauch von Fully-Komfort. Für Marathon-Fahrer ein Traum. Bei langen Anstiegen lächelst du, während Fully-Fahrer die Zähne zusammenbeißen.
Die Realität: Auf wirklich ruppigen Trails stößt das Konzept an Grenzen. 60 Millimeter sind 60 Millimeter. Da helfen auch keine Marketing-Geschichten. Und mit Preisen zwischen 4.600 und 14.500 Euro ist das kein Einstiegsbike. Das Supercaliber ist für erfahrene Fahrer, die genau wissen, was sie wollen: Hardtail-Speed mit einem Sicherheitsnetz.
Scott Spark RC: Der Bewährte mit TwinLoc
Nach vier Jahren ist das Spark RC immer noch konkurrenzfähig. Das sagt viel über das Design. Das TwinLoc-System lässt dich Gabel und Dämpfer während der Fahrt anpassen: offen für Abfahrten, mittlere Stufe für Trails, blockiert für glatte Anstiege. Am Lenker ein Hebel: klick, klick, fertig.
In der Praxis nutzt du TwinLoc ständig. Beim Sprint zum Gipfel blockierst du die Federung, auf dem flowigen Downhill öffnest du alles. Das Bike verwandelt sich in Sekundenschnelle. Die 120 Millimeter Federweg reichen für die meisten XC-Trails völlig aus.
Was weniger perfekt ist: Das System ist ein weiteres Teil, das kaputtgehen kann. Die Züge müssen sauber verlegt sein, sonst schaltet es nicht präzise. Und nach vier Jahren Marktpräsenz wirkt das Design nicht mehr ganz so frisch, obwohl es funktional nach wie vor stimmt.
Cannondale Scalpel: Das Einhorn mit Lefty
Die Lefty-Gabel mit nur einer Seite ist das Erkennungsmerkmal schlechthin. 110 Millimeter Hub, steif wie eine Zweibein-Gabel, aber deutlich leichter. Der Lenkwinkel von 65,5 Grad ist progressiv für ein XC-Fully. Cannondale traut dem Scalpel mehr zu als nur glatte Rennstrecken.
Auf dem Trail ist das Scalpel ein Renngerät, das auch bergab Spaß macht. Die Lefty ist steifer als ihr Ruf, und die Wartung ist mittlerweile auch nicht komplizierter als bei normalen Gabeln. Das Bike hat Weltcup-Siege eingefahren. Die Referenzen stimmen.
Der Haken: Lefty-Teile sind teurer und schwerer zu bekommen als Standardkomponenten. Wenn du in der Pampa eine neue Dichtung brauchst, wird es kompliziert. Und die Optik ist Geschmackssache, entweder du liebst das Einbein-Design oder du findest es merkwürdig. Ein Dazwischen gibt es nicht.
Orbea Oiz: Der moderne Allrounder
120 Millimeter Federweg, flacher Lenkwinkel, steiler Sitzwinkel: das Oiz ist zeitgemäß konstruiert. Im Vergleich zu den Renngeschossen wirkt es entspannter, weniger kompromisslos. Die Sitzposition ist komfortabler, der Hinterbau schluckt auch größere Schläge anständig.
Das Oiz ist perfekt für Fahrer, die ein schnelles Fully wollen, aber nicht ausschließlich Rennen fahren. Es macht auf der Feierabendrunde genauso viel Spaß wie beim Marathon. Die Ausstattungsvarianten decken verschiedene Budgets ab, von erschwinglichen Alu-Modellen bis zu Carbon-High-End.
Was fehlt: Das gewisse Etwas. Das Oiz ist vernünftig, gut durchdacht, zuverlässig, aber nicht aufregend. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal, keine verrückte Innovation. Wenn du ein solides, modernes XC-Fully suchst, bist du hier richtig. Wenn du das geilste, leichteste, krasseste Bike willst. Schau woanders.
Trail Bikes: Die goldene Mitte
Trail Bikes sind die Alleskönner unter den Mountainbikes. Mit 130 bis 150 Millimeter Federweg meistern sie sowohl Anstiege als auch technische Abfahrten souverän. Diese Kategorie vereint sportliche Klettereigenschaften mit beachtlichem Downhill-Potenzial, wenn du nur ein Bike haben kannst, sollte es wahrscheinlich ein Trail Bike sein.
Für wen geeignet? Fahrer, die Vielseitigkeit über Spezialisierung stellen. Du willst am Wochenende einen Gipfel erklimmen und auf dem Rückweg ordentlich Vollgas geben. Du brauchst kein Renngerät und keinen Bikepark-Bomber, sondern das Bike, das alles kann, was Spaß macht.
Praxis-Tipp: Trail Bikes sind oft der beste Kompromiss, aber sie sind auch die Kategorie mit der größten Bandbreite. Manche Hersteller interpretieren “Trail” als “leichtes Enduro”, andere als “dickes XC-Fully”. Fahr unbedingt Probe, bevor du kaufst. Die Unterschiede sind enorm.
Ibis Ripmo V3: Der aggressive Kletterer
64,5 Grad Lenkwinkel und ein langer Radstand. Auf dem Papier klingt das Ripmo V3 wie ein Abfahrts-Monster. Und bergab ist es auch eines. Aber die “mythischen Klettereigenschaften”, von denen Ibis spricht, sind tatsächlich real. Trotz der Downhill-Geometrie tritt sich das Ripmo erstaunlich gut den Berg hoch.
Das Geheimnis liegt in der Kinematik des DW-Link-Hinterbaus und der durchdachten Gewichtsverteilung. Du sitzt zentral über dem Tretlager, nicht hinten auf dem Heck. Beim Klettern vergisst du fast, dass du auf einem so abfahrtsorientierten Bike sitzt. Erst wenn du bergab Gas gibst, erinnerst du dich daran und grinst.
Was uns im Dauertest auffiel: Das Ripmo verzeiht keine nachlässige Wartung. Die Lager müssen regelmäßig gecheckt werden, sonst entwickelt der Hinterbau Spiel. Und mit Preisen jenseits der 7.000 Euro ist es kein Schnäppchen. Aber wenn du die Kohle hast und ein Bike willst, das alles kann. Das Ripmo ist verdammt gut.
Santa Cruz Hightower: Stabilität bei Speed
150 Millimeter vorne, 160 hinten, Lenkwinkel 64,2 Grad: das Hightower ist selbstbewusst gebaut. Die lange Geometrie gibt dir auf schnellen Trails ein Gefühl von Unverwüstlichkeit. Je schneller du fährst, desto ruhiger wird das Bike. Während andere Trails Bikes bei Tempo nervös werden, bleibt das Hightower auf Linie.
Der VPP-Hinterbau von Santa Cruz ist ausgereift und effizient. Bergauf wippen die 160 Millimeter kaum, bergab arbeiten sie sensibel und progressiv. Die Verarbeitung ist Santa-Cruz-typisch makellos. Nach einem Jahr sieht das Bike aus wie neu.
Die Schattenseiten: Mit über 15 Kilogramm ist das Hightower kein Leichtgewicht. Lange Anstiege ohne Flow werden zur Arbeit. Und die Geometrie ist so lang, dass enge Spitzkehren zur Herausforderung werden. Das Hightower ist für Fahrer, die gerne schnell unterwegs sind und weite, flowige Trails bevorzugen. In technisch-verwinkeltem Terrain gibt es wendigere Optionen.
Canyon Spectral CF: Der spielfreudige Stabile
Das Spectral CF macht einfach Laune. Es ist verspielt genug für Sprünge und Wheelies, aber stabil genug für High-Speed-Passagen. Das KIS-System (Keep It Stable) verbindet Oberrohr und Gabelschaft und soll die Steifigkeit erhöhen, ob es einen Riesenunterschied macht, ist schwer zu sagen, aber das Bike fühlt sich präzise an.
Ab 3.399 Euro bekommst du hier Carbon-Qualität zu einem Preis, bei dem andere Hersteller noch Alu-Rahmen anbieten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist Canyons Stärke, und das Spectral zeigt es eindrucksvoll. Die Ausstattungsvarianten decken verschiedene Budgets ab.
Der Canyon-Kompromiss: Direktvertrieb bedeutet keine Probefahrt beim Händler. Du bestellst online, hoffst auf die richtige Größe und kannst nur innerhalb der Rückgabefrist testen. Der Service ist gut, aber nicht so persönlich wie beim lokalen Händler. Und wenn du das Bike selbst aufbauen musst, solltest du wissen, was du tust oder einen Händler bezahlen, der es macht.
Specialized Stumpjumper 15: Der Klassiker neu gedacht
Der Stumpjumper ist eine Legende, und die 15er-Version erhält mehr Federweg und das neue Genius-Dämpfersystem. Die Idee: Linearität für Traktion am Anfang des Federwegs, Progressivität gegen Durchschlagen am Ende. Klingt nach Marketing-Blabla, fühlt sich aber auf dem Trail tatsächlich gut an.
Das Bike klebt förmlich am Boden. Auf ruppigen Trails, wo andere Bikes anfangen zu hüpfen, zieht der Stumpi einfach durch. Die Kombination aus moderner Geometrie und ausgefeiler Kinematik macht es zu einem der vielseitigsten Trail Bikes auf dem Markt.
Was nervt: Specialized verlangt für den Namen einen Aufpreis. Vergleichbare Bikes kosten weniger. Und manche Features, die Standard sein sollten (wie eine anständige Sattelstütze) musst du hochstufen, um sie zu bekommen. Der Stumpjumper ist gut, aber du zahlst auch für das S-Logo auf dem Rahmen.
Whyte T-160 RS: Trail Bike of the Year
RockShox Lyrik Ultimate und Super Deluxe Ultimate RC2T. Die Federelemente sind vom Feinsten. Und sie sind es, die das T-160 RS auszeichnen. Die Abstimmung ist so gut, dass das Bike trotz 16 Kilogramm ruhig über Wurzeln und Felsen schwebt. Du fühlst den Trail, aber er rattert dich nicht durch.
Die Geometrie ist modern, aber nicht extrem. Das T-160 ist für Fahrer gebaut, die Spaß wollen, aber keine Wheelie-Contests gewinnen müssen. Es ist erwachsen, berechenbar, zuverlässig. Nach einem langen Tag im Sattel bist du müde, aber nicht erschlagen. Das Bike macht es dir leichter, nicht schwerer.
Die Kehrseite: Whyte ist in Deutschland nicht so präsent wie die großen Marken. Händler und Service können regional schwierig sein. Und mit 16 Kilogramm ist es eines der schwereren Trail Bikes. Bergauf merkst du das. Aber wenn deine Priorität auf flüssigem Downhill-Flow liegt, wirst du das Gewicht verzeihen.
All Mountain Bikes: Kraftpakete für lange Tage im Gelände
All Mountain Bikes bewegen sich mit 140 bis 160 Millimeter Federweg zwischen Trail Bikes und Enduros. Sie sollen sowohl bei mehrtägigen Touren als auch bei gelegentlichen Bikepark-Besuchen überzeugen. Der Spagat zwischen Bergauf-Effizienz und Bergab-Potenz gelingt modernen All Mountains immer besser, aber es bleibt ein Spagat.
Für wen geeignet? Ambitionierte Tourenfahrer, die auch mal einen Alpencross machen wollen. Fahrer, die gerne abwechslungsreich unterwegs sind und nicht jedes Wochenende dasselbe fahren. Wenn dein Traum eine Woche Bikepark ist, kauf ein Enduro. Wenn dein Traum eine Woche Dolomiten-Überquerung ist. Hier bist du richtig.
Praxis-Tipp: All Mountain Bikes sind oft schwerer als Trail Bikes, aber nicht viel abfahrtsstärker. Überleg dir genau, ob du die Extra-Federung wirklich brauchst. Viele Fahrer sind mit einem Trail Bike glücklicher, weil es sich leichter anfühlt und trotzdem 90 Prozent der Abfahrten souverän meistert.
Canyon Neuron: Der Dauerbrenner für Tourenfahrer
Seit Jahren überzeugt das Neuron mit ausgewogenen Eigenschaften. Mit 140 Millimeter vorne und 130 hinten ist es kein Aggro-Bike, sondern ein zuverlässiger Begleiter für lange Tage. Die Alu-Version ab 1.699 Euro ist erschwinglicher als vieles in dieser Kategorie, das Carbon-Modell kratzt mit unter 13 Kilogramm an beeindruckenden Gewichtswerten.
Auf Tour fühlt sich das Neuron nie anstrengend an. Es tritt sich gut, schluckt die üblichen Trail-Unebenheiten und gibt dir bergab genug Sicherheit, ohne dass du dauernd in den Bremsen hängen musst. Für Alpenüberquerungen oder mehrtägige Touren ist es ideal. Du packst zwei Taschen dran und losgehst.
Was es nicht ist: ein Spaßgerät für Bike-Park-Laps. Die 140/130 Millimeter reichen für normale Trails, aber auf schwarzen Park-Strecken kommst du an Grenzen. Und die Geometrie ist konservativ genug, dass du keine Backflips darauf üben willst. Das Neuron ist für Fahrer, die lange Touren über alles lieben. Nicht für die, die nach einer Stunde im Lift wieder oben sein wollen.
Orbea Occam SL: Das Leichtgewicht mit Fokus
Unter elf Kilogramm für das Topmodell. Das ist beeindruckend leicht für ein All Mountain. Mit 140 Millimeter Federweg vorne und hinten ab 2.199 Euro ist das Occam SL perfekt auf Tourenfahrer zugeschnitten, die Wert auf niedriges Gewicht legen.
Auf langen Anstiegen spürst du den Unterschied zu schwereren All Mountains sofort. Das Occam SL fühlt sich mehr wie ein Trail Bike an: agil, wendig, nie träge. Aber die 140 Millimeter geben dir bergab die Reserven, die ein reines Trail Bike nicht hätte.
Der Trade-off: Um das Gewicht zu drücken, hat Orbea Abstriche gemacht. Die Laufräder sind nicht die robustesten, die Reifen eher XC-lastig. Wenn du das Occam SL wirklich fordern willst, wirst du in stabilere Laufräder und griffigere Reifen investieren müssen, dann ist das Traumgewicht aber auch dahin. Es ist ein Bike für technisch versierte Fahrer, die sauber fahren und nicht durch jeden Schlag durchbrettern.
YT Jeffsy: Gravity-Gene mit Trail-Manieren
Das Jeffsy hat eindeutig Gravity-DNA. Mit 145 Millimeter hinten und 150 vorne macht es bergab am meisten Spaß. Die Geometrie ist modern-aggressiv, der Hinterbau schluckt alles, was du ihm vorsetzt. Auf flowigen Trails mit Sprüngen und Drops zeigt das Jeffsy, wofür es gebaut wurde.
Bergauf ist es kein Kriecher, aber auch kein Raketenschiff. Du kommst hoch, keine Frage, aber du arbeitest dafür. Das Gewicht und die Geometrie sind eben auf Abfahrt optimiert. Wenn deine Touren 60 Prozent Downhill und 40 Prozent Uphill sind, passt das perfekt. Bei umgekehrtem Verhältnis wirst du das Jeffsy verfluchen.
Das exzellente Preis-Leistungs-Verhältnis ist YTs Trumpf. Direktvertrieb hält die Preise niedrig, die Ausstattung ist für das Geld kaum zu schlagen. Aber wie bei Canyon gilt: keine Probefahrt, kein Händler um die Ecke. Service läuft über Versand, was bei einem kaputten Lager durchaus nervig werden kann.
Cube Stereo One44 C:62 Race: Der bezahlbare Leichtbau
Für 3.999 Euro bekommst du hier ein leichtes, gut ausgestattetes Carbon-All-Mountain mit klarer Tourentauglichkeit. Das Stereo One44 ist für Alpencrosser gebaut: leicht genug für lange Anstiege, robust genug für die Abfahrten, die dich belohnen.
Die Ausstattung ist durchdacht: keine Show-Komponenten, sondern solide Teile, die auch nach Tausenden Höhenmetern noch funktionieren. Die Geometrie ist ausgewogen, nicht zu extrem in irgendeine Richtung. Das Bike macht nichts perfekt, aber alles gut genug.
Was fehlt: der Wow-Faktor. Das Cube ist vernünftig, zuverlässig, gut durchdacht, aber nicht sexy. Die Lackierung ist in Ordnung, die Komponenten sind in Ordnung, das Fahrgefühl ist in Ordnung. Wenn du ein Arbeitstier für große Touren suchst und nicht das geilste Instagram-Bike brauchst, ist das Stereo eine kluge Wahl. Wenn du beim Anblick deines Bikes Herzklopfen bekommen willst. Schau woanders.
Yeti SB135: Der verspielte Kalifornier
Die Kalifornier von Yeti setzen auf 135 Millimeter Federweg und 27,5 Zoll Laufräder. Während die ganze Branche auf 29 Zoll schwört, bleibt Yeti bei den kleineren Rädern und das aus gutem Grund. Das SB135 ist verspielt und wendig wie kaum ein anderes All Mountain. In engen Spitzkehren und technischen Passagen tanzt es förmlich durch den Trail.
Die 27,5 Zoll machen das Bike agil, kosten aber Laufruhe. Auf schnellen, ruppigen Trails musst du mehr arbeiten als auf einem 29er. Und die Überrollperformance ist einfach schlechter. Physik lässt sich nicht austricksen. Das SB135 ist für Fahrer, die Wendigkeit über Geschwindigkeit stellen.
Der Yeti-Preis ist heftig: Für ein Bike mit “nur” 135 Millimeter Federweg verlangen sie High-End-Geld. Die Verarbeitung ist makellos, der Wiederverkaufswert hoch, aber du zahlst definitiv auch für die Marke. Wenn du das Budget hast und ein Bike willst, das sich anders anfühlt als alles andere. Das Yeti ist besonders. Ob es das Geld wert ist, musst du selbst entscheiden.
Enduro Bikes: Abfahrtsmonster mit Aufstiegsambitionen
Enduro Bikes dominieren mit 160 bis 180 Millimeter Federweg technisch anspruchsvolle Abfahrten. Gleichzeitig müssen sie sich aus eigener Kraft hochtreten lassen. Enduro-Rennen bedeuten schließlich Uphill aus eigener Kraft. Moderne Enduros haben sich zu echten Ballermaschinen entwickelt, die selbst auf Bikepark-Strecken mithalten können.
Für wen geeignet? Fahrer, die ihre Kicks in der Abfahrt suchen, aber nicht ständig den Lift nutzen wollen. Du liebst technische, steile Trails mit Wurzeln, Steinen und Sprüngen. Bergauf ist Mittel zum Zweck, aber du nimmst die Qual in Kauf für die Belohnung bergab. Wenn du hauptsächlich flowige, schnelle Trails fährst, ist ein Enduro überdimensioniert.
Praxis-Tipp: Enduros sind schwer. Meist über 15 Kilogramm, oft über 16. Das merkst du bei jedem Meter Höhe. Frag dich ehrlich: Fährst du die Trails, für die ein Enduro gebaut ist? Oder sieht es nur cool aus? Viele Fahrer wären mit einem Trail Bike glücklicher.
YT Capra: Der Klassiker mit Mullet-Setup
Seit 2014 ist das Capra eine feste Größe in der Enduro-Szene. Mit 170 Millimeter vorne und hinten und dem Mullet-Setup (29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten) vereint es Laufruhe mit Wendigkeit. Das Uncaged 10 CF kostet 3.499 Euro und bietet solide Komponenten für das Geld.
Auf dem Trail fühlt sich das Capra wie ein kleineres Downhill-Bike an. Es schluckt alles, bleibt ruhig bei Geschwindigkeit und gibt dir das Vertrauen, Dinge zu fahren, die du normalerweise nicht fahren würdest. Das Mullet-Setup funktioniert: Das große Vorderrad rollt über Hindernisse, das kleine Hinterrad lässt sich leicht versetzen.
Die Schattenseite: Bergauf ist das Capra kein Spaß. Mit über 16 Kilogramm und Downhill-Geometrie kämpfst du bei jedem Anstieg. Die Sitzposition ist gestreckt, der Lenkwinkel flach. Nichts daran schreit “Klettern!”. Wenn deine Touren mehr als 30 Prozent Uphill haben, wird das Capra zur Strafe. Aber wenn du hauptsächlich Shuttle fährst oder im Bikepark unterwegs bist: perfekt.
Pivot Firebird: High-End mit DW-Link
Das Firebird ist eine Rennmaschine für Leute mit dickem Geldbeutel. Ab 10.999 Dollar für die günstigste Version, nach oben praktisch offen. Dafür bekommst du ausgefeilte Kinematik, makellose Verarbeitung und 15 Ausstattungsvarianten zur Auswahl.
Das DW-Link-System von Pivot ist ausgereift und effizient. Trotz 170 Millimeter Federweg wippt der Hinterbau bergauf kaum. Bergab arbeitet die Federung so sensibel, dass du Traktion hast, wo andere wegrutschen. Das Bike ist schnell, verdammt schnell. Auf Enduro-Rennen spielt es ganz vorne mit.
Aber seien wir ehrlich: Brauchst du das wirklich? Für die meisten Fahrer ist ein Firebird Overkill. Es ist gebaut für Leute, die auf Podiumsplätzen fahren oder denen Geld egal ist. Die günstigste Version für elf Riesen ist immer noch ein Haufen Geld. Und die Wartung der High-End-Komponenten kostet auch. Das Firebird ist beeindruckend, aber nur für eine sehr spezifische Zielgruppe sinnvoll.
Trek Slash 2024: High-Pivot-Innovation
Komplette Neuentwicklung mit High-Pivot-System und Mullet-Setup. Das ABP-Fahrwerk und der RockShox Vivid sorgen für herausragende Federungsqualitäten. Der hohe Drehpunkt soll die Federung vom Antrieb entkoppeln: weniger Einfluss von Brems- und Pedalierkkräften auf die Federung.
In der Praxis fühlt sich das Slash auf ruppigen Trails unglaublich ruhig an. Die Federung arbeitet unabhängig von dem, was du mit Pedal oder Bremse machst. Auf langen, holprigen Abfahrten, wo andere Bikes anfangen zu springen, klebt das Slash am Boden.
Der Nachteil von High-Pivot: Die Kettenlinie ändert sich stark beim Einfedern. Das bedeutet mehr Verschleiß an der Kette und speziellere Wartung. Und das System ist komplex: mehr Lager, mehr Dichtungen, mehr Dinge, die kaputtgehen können. Das Slash ist ein technisches Meisterwerk, aber auch ein Wartungsaufwand. Für ambitionierte Racer ist das egal, für Gelegenheitsfahrer vielleicht zu viel des Guten.
Canyon Strive CFR: Renn-Enduro mit Shapeshifter
Das Strive CFR ist Canyons Renn-Enduro mit 170 Millimeter Federweg und dem Shapeshifter-System, das die Geometrie auf Knopfdruck verändert. Shimano XTR Antrieb und Race Face Kurbel runden das hochwertige Paket ab.
Der Shapeshifter ist praktisch: Auf Abfahrten flacher Lenkwinkel und tiefes Tretlager, auf Anstiegen steiler und höher. Das Bike verwandelt sich vom Downhill-Monster zum klettertauglichen Enduro. Auf dem Papier genial, in der Praxis… naja, du vergisst das Umschalten oft. Und wenn du es mitten im Trail umschaltest, kann das Bike sich merkwürdig verhalten.
Das CFR ist die Top-Version mit XTR-Komponenten und entsprechend teuer. Die günstigeren Strive-Versionen bieten mehr Preis-Leistung, verzichten aber auf das Shapeshifter-System. Das Strive ist ein gutes Enduro, aber der Shapeshifter ist eher nettes Gimmick als Game-Changer.
Giant Reign 1 V2: Der Testsieger zum fairen Preis
Mit 170 Millimeter vorne und 160 hinten bietet das Reign klassische Enduro-Werte. Das Staufach im Unterrohr ist praktisch für Werkzeug, die dreifach verstellbare Geometrie erlaubt Anpassungen. Und bei 3.999 Euro ist der Preis fair für das, was du bekommst.
Was uns im Test überzeugt hat: Das Reign macht einfach alles gut. Bergauf ist es für ein Enduro überraschend angenehm, bergab macht es genau das, was es soll: ruhig laufen und dir Vertrauen geben. Es ist nicht das leichteste, nicht das innovativste, nicht das geilste Enduro, aber es ist das, das nach einem Jahr immer noch Spaß macht.
Giant ist nicht sexy. Keine coole Startup-Story, kein exklusives Image. Aber die machen solide Bikes zu vernünftigen Preisen, und das Reign ist der Beweis. Wenn du ein zuverlässiges Enduro willst, das funktioniert, ohne dass du ständig im Internet nach Lösungen für Probleme suchst. Nimm das Giant. Wenn du willst, dass Leute beim Trailhead dein Bike anstarren: kauf was anderes.
Downhill Bikes: Kompromisslose Rennmaschinen
Downhill Bikes sind ausschließlich für die Abfahrt konzipiert. Mit über 200 Millimeter Federweg, robusten Komponenten und extremen Geometrien meistern sie die härtesten Strecken. Bergauf schiebst oder fährst du mit dem Lift, dafür wirst du mit unvergleichlicher Laufruhe und Kontrolle bei Höchstgeschwindigkeit belohnt.
Für wen geeignet? Bikepark-Stammgäste, Downhill-Racer, Fahrer mit Shuttle-Service oder Lift-Zugang. Wenn du dein Bike selbst den Berg hochtragen musst, ist ein Downhill-Bike die falsche Wahl. Diese Bikes sind Spezialwerkzeuge für einen einzigen Zweck, aber darin sind sie unübertroffen.
Praxis-Tipp: Ein Downhill-Bike als Alltagsbike macht null Sinn. Es ist schwer, träge und bergauf eine Qual. Wenn du es nicht regelmäßig im Bikepark oder bei Rennen nutzt, brauchst du es nicht. Ein Enduro kann 90 Prozent dessen, was ein DH-Bike kann und du kannst es aus eigener Kraft hochtreten.
Pivot Phoenix V5 2025: Der Testsieger mit Dual-Chain
Das Phoenix V5 beeindruckt mit einem Mix aus Agilität und Laufruhe. Das Mid-High-Pivot-DW-Link-System bietet 210 Millimeter Federweg, das innovative Dual-Chain-System soll Kettenschlag reduzieren und die Federung unabhängiger vom Antrieb machen. Mit 16,1 Kilogramm und 9.499 Euro ist es nicht billig, aber ein Statement.
Auf der Strecke ist das Phoenix einfach schnell. Die 210 Millimeter schlucken alles, die Laufruhe bei Geschwindigkeit ist beeindruckend. Gleichzeitig fühlt sich das Bike nicht wie ein Dampfwalze an. Es lässt sich in schnellen Wechseln versetzen und durch enge Passagen manövrieren.
Die Realität: Du brauchst das nicht, außer du fährst wirklich DH-Rennen. Das Dual-Chain-System ist komplex und teuer in der Wartung. Und für 9.499 Euro bekommst du auch ein sehr gutes Auto. Das Phoenix ist für die oberen 0,1 Prozent der DH-Fahrer. Alle anderen sind mit günstigeren Optionen besser bedient.
Santa Cruz V10: Der Klassiker mit VPP
Das V10 ist eine Ikone. Die Silhouette ist unverwechselbar, das VPP-System bewährt. Mit 203 Millimeter vorne und 208 hinten vereint es Agilität mit Laufruhe. Vielfältige Einstellmöglichkeiten erlauben feine Abstimmung auf Fahrstil und Strecke.
16,6 Kilogramm wiegt unser Testbike, 9.699 Euro kostet es. Auf der Strecke ist das V10 ein Renngerät, das Weltcup-Siege geholt hat. Die Wendigkeit macht es zu einem Bike für technische Fahrer, die saubere Linien bevorzugen. Es verzeiht weniger als sehr laufruhige DH-Bikes. Belohnt aber präzises Fahren mit unglaublicher Geschwindigkeit.
Ehrlich gesagt: Für die meisten Bikepark-Fahrer ist das V10 zu viel. Es ist für Racer gebaut, die jede Zehntelsekunde rausholen wollen. Wenn du einfach nur Spaß im Park haben willst, reicht ein YT Tues für die Hälfte des Geldes.
YT Tues MK4: Der Bikepark-Shredder
Das Tues ist der beliebte Bikepark-Shredder mit ausgereifter Technik. Mullet-Setup und robuste Ausstattung zu fairem Preis machen es zur ersten Wahl vieler Fahrer, die regelmäßig im Park sind, aber keine Rennen fahren.
Das Tues ist unkompliziert. Du knallst es in den Lift, fährst runter, fährst wieder hoch. Es hält mehr aus, als die meisten Fahrer je testen werden. Die Geometrie ist modern genug für schnelle Zeiten, aber nicht so extrem, dass du dich unwohl fühlst.
YTs Direktvertrieb hält die Preise niedrig. Für das Geld eines Santa Cruz V10 bekommst du ein Tues plus ein Enduro. Aber: Wenn was kaputtgeht, ist der nächste YT-Service-Partner vielleicht nicht um die Ecke. Und die Ausstattung ist solide, aber nicht High-End. Was für ein Bikepark-Bike aber auch völlig okay ist.
Scott Ransom 2025: Der Enduro-DH-Hybrid
Der integrierte Dämpfer im Unterrohr und der Sechsgelenker-Hinterbau machen das Ransom einzigartig. Mit 170 Millimeter Federweg wandert es zwischen Enduro und Downhill. Extrem vielseitig, aber dadurch auch kompromissbehaftet.
In der Praxis: Das Ransom ist ein sehr abfahrtslastiges Enduro oder ein sehr pedalier-freundliches DH-Bike. Je nachdem, wie du es siehst. Im Bikepark wünschst du dir mehr Federweg, auf Enduro-Trails ist es manchmal zu schwer. Es fällt zwischen die Stühle, aber für Fahrer, die genau diese Mischung wollen, ist es perfekt.
Der integrierte Dämpfer sieht cool aus, macht die Wartung aber komplizierter. Du kannst nicht einfach einen anderen Dämpfer einbauen, wenn du die Abstimmung ändern willst. Das Ransom ist für Fahrer, die ein Bike für alles wollen, vom Bikepark bis zur Enduro-Tour. Für alle anderen gibt es fokussiertere Optionen.
Trek Session: Der Weltmeister
Das High-Pivot-ABP-System mit 200 Millimeter Federweg hat 2024 unter Loris Vergier den Weltmeistertitel geholt. Das Session ist kompatibel mit Mullet oder Dual-29-Zoll-Setup. Du kannst es an deine Vorlieben anpassen.
Die Race-Referenzen sprechen für sich. Das Session ist schnell, stabil, präzise. Auf Weltcup-Niveau macht es den Unterschied zwischen Sieg und Platz 10. Die Federung arbeitet unabhängig von Brems- und Pedalier-Kräften, was dir mehr Kontrolle gibt.
**Aber mal ehrlich: **Wenn du kein Profi oder ambitionierter Amateur-Racer bist, rechtfertigt das Session seinen Preis nicht. Es ist ein Werkzeug für Leute, die jede Sekunde aus sich rausholen wollen. Für lockere Bikepark-Tage gibt es entspanntere (und günstigere) Optionen.
Worauf du beim Kauf wirklich achten solltest
Die Wahl des richtigen Mountainbikes hängt von deinem tatsächlichen (nicht erträumten) Einsatzbereich ab. Sei ehrlich zu dir: Wie fährst du wirklich? Nicht wie du in drei Jahren vielleicht fahren wirst, sondern heute.
Einsatzbereich: Ehrlichkeit zahlt sich aus
- Cross Country Bikes:
eignen sich für schnelle Touren und Rennen. Wenn du hauptsächlich Forststraßen und flowige Trails fährst, bist du hier richtig. Aber: Wenn du ständig denkst “dafür bräuchte ich mehr Federweg”, brauchst du ein anderes Bike.
- Trail Bikes:
sind echte Allrounder. Für 80 Prozent aller Mountainbiker ist ein Trail Bike die beste Wahl. Sie machen fast alles gut genug und das ist oft besser als ein Spezialbike, das eine Sache perfekt kann, aber alles andere schlecht.
- All Mountain Bikes:
bewältigen lange Tage im Gebirge. Wenn du Mehrtagestouren fährst oder Alpencrosses planst, macht das Sinn. Für Feierabendrunden sind sie oft überdimensioniert.
- Enduro Bikes:
dominieren technische Abfahrten. Aber nur, wenn du wirklich technische Abfahrten fährst: mit Sprüngen, Drops, Steinfeldern. Auf normalen Waldwegen ist ein Enduro verschwendetes Potenzial und nerviges Mehrgewicht.
- Downhill Bikes:
brauchst du nur, wenn du regelmäßig im Bikepark bist oder Rennen fährst. Punkt.
Rahmenmaterial: Carbon vs. Aluminium
Carbon spart Gewicht. Etwa 500 bis 1000 Gramm bei gleichem Rahmen. Das merkst du am Berg definitiv. Carbon dämpft auch Vibrationen besser. Aber: Carbon ist teurer, und bei Stürzen kann es unsichtbare Risse bekommen. Ein Carbon-Rahmen nach einem Crash ist immer ein Fragezeichen.
Aluminium ist robust und verzeiht mehr. Du kannst sehen, ob der Rahmen beschädigt ist. Eine Delle ist eine Delle. Alu-Bikes sind günstiger, was dir mehr Budget für gute Komponenten lässt. Für die meisten Fahrer ist Alu die klügere Wahl.
Geometrie: Die wichtigsten Werte erklärt
Der Lenkwinkel beeinflusst die Laufruhe. Flache Winkel (63-65 Grad) sind ruhiger bergab, steile Winkel (67-69 Grad) wendiger. Moderne Bikes sind tendenziell flacher, aber zu flach kann auch nervig sein, wenn du viel in engen Trails unterwegs bist.
Der Sitzwinkel bestimmt deine Position beim Klettern. Steile Sitzwinkel (75-77 Grad) bringen dich nach vorne übers Tretlager. Das verbessert Traktion am Berg. Zu steile Sitzwinkel können aber bei langen Abfahrten im Sattel unangenehm werden.
Der Reach ist der wichtigste Wert für die Rahmengröße. Er gibt an, wie weit der Lenker horizontal vom Tretlager entfernt ist. Längerer Reach bedeutet gestrecktere Position, was Stabilität bringt, aber weniger wendig ist. Schau dir Reach-Werte an, nicht nur S/M/L.
Federung: Was du wirklich brauchst
Luftdämpfer sind leicht und vielseitig einstellbar. Du kannst Druck, Zugstufe, Druckstufe anpassen. Perfekt, wenn du gerne an deinem Setup tüftelst. Nachteil: Sie können sich beim Einfedern erwärmen und das Verhalten ändert sich.
Stahlfederdämpfer bieten lineares Ansprechverhalten und konstante Performance. Was du oben auf dem Berg einstellst, gilt auch nach drei Abfahrten noch. Aber sie sind schwerer und weniger flexibel in der Abstimmung.
Federweg ist nicht alles. Ein gut abgestimmter 140mm-Dämpfer schlägt einen schlecht abgestimmten 160mm-Dämpfer jeden Tag. Die Qualität der Federelemente ist wichtiger als die Millimeter.
Komponenten: Wo sich Investitionen lohnen
Bremsen: Unterschätze Bremsen nicht. Billige Bremsen nerven dich jeden Tag. Gute Bremsen von Shimano, SRAM oder Magura machen einen riesigen Unterschied.
Antrieb: Shimano ist zuverlässig, SRAM bietet mehr Bandbreite. 12-fach ist heute Standard, 11-fach reicht aber auch für die meisten. Eagle Transmission (elektrisch) ist cool, aber teuer und wartungsintensiv.
Laufräder: Oft der beste Upgrade nach dem Kauf. Leichte, stabile Laufräder verbessern Beschleunigung und Handling mehr als die meisten anderen Parts.
Sattelstütze: Eine absenkbare Sattelstütze ist bei Trail Bikes aufwärts Pflicht. Ohne kannst du dein Potenzial bergab nicht abrufen.
Budget: Was du erwarten kannst
1.500 - 2.500 Euro: Solide Einstiegsbikes mit brauchbaren Komponenten. Oft Aluminium-Rahmen, einfachere Federelemente. Perfekt für erste Jahre auf dem Trail. Erwarte Upgrades nach einer Saison.
3.000 - 5.000 Euro: Hier findest du ausgereifte Bikes mit hochwertigen Komponenten. Oft Carbon-Option verfügbar, gute Federelemente, zuverlässige Antriebe. Der Sweet Spot für ambitionierte Hobbyfahrer.
5.000 - 8.000 Euro: High-End-Bereich mit Top-Komponenten. Carbon ist Standard, Fox Factory oder RockShox Ultimate, leichte Laufräder. Hier zahlst du für Perfektion.
Über 8.000 Euro: Diminishing Returns. Der Sprung von 3.000 auf 5.000 Euro ist riesig. Der Sprung von 8.000 auf 12.000 Euro merkst du kaum noch. Diese Bikes sind für Racer, Enthusiasten oder Leute, denen Geld egal ist.
Rahmengröße: So findest du die richtige
Hersteller-Größentabellen sind ein Startpunkt, aber nicht die ganze Wahrheit. Deine Proportionen zählen mehr als deine Gesamtgröße.
Zu klein: Fühlt sich wendig an, kann aber zu nervös werden. Du sitzt zu aufrecht, hast weniger Kontrolle bei Geschwindigkeit. Zeichen: Du musst den Sattel sehr hoch ziehen, der Lenker fühlt sich nah an.
Zu groß: Fühlt sich stabil an, kann aber zu träge werden. Langsame Kurven und enge Spitzkehren nerven. Zeichen: Du sitzt sehr gestreckt, erreichst den Lenker kaum, fühlst dich über dem Bike statt im Bike.
Richtig: Du fühlst dich zentriert, kannst Gewicht leicht verlagern, der Lenker ist bequem erreichbar ohne Stretching. Du spürst das Bike unter dir, nicht vor oder hinter dir.
Die häufigsten Fehler beim Bike-Kauf
- Fehler 1: Zu viel Bike kaufen:
Das größte Problem: Du kaufst ein Enduro, fährst aber hauptsächlich Forststraßen. Jeder Meter bergauf nervt dich, und du fühlst dich schuldig, weil du das Potenzial nicht ausnutzt. Kauf das Bike für die Trails, die du fährst. Nicht für die, die du vielleicht irgendwann fahren wirst.
- Fehler 2: Zu wenig Budget für Zubehör:
Du gibst 4.000 Euro für ein Bike aus und fährst dann mit einem 20-Euro-Helm. Das ist dumm. Rechne 20 Prozent deines Budgets für Helm, Schuhe, Protektoren, Werkzeug und ersten Service ein.
- Fehler 3: Am falschen Ende sparen:
Du kaufst das billigste Modell einer Linie und ärgerst dich dann über schlechte Bremsen, schwere Laufräder, miserablen Dämpfer. Oft ist die nächst-bessere Ausstattung deutlich lohnender. Oder du kaufst ein älteres Top-Modell statt ein neues Basis-Modell.
- Fehler 4: Trends blind folgen:
Alle fahren Mullet-Setup? Muss ich auch haben. Alle fahren 29 Zoll? Brauche ich auch. Vergiss die Trends. Fahr was für dich funktioniert. Ein “veraltetes” Setup, das zu dir passt, schlägt jeden Trend.
- Fehler 5: Keine Wartung einplanen:
Ein Mountainbike braucht Pflege. Kette schmieren, Bremsen nachstellen, Dämpfer-Service. Wenn du keine Zeit oder Lust dafür hast, rechne 200-400 Euro pro Jahr für Werkstatt ein. Oder lern es selbst: YouTube ist voll mit Tutorials.
Das erste Jahr mit dem neuen Bike
- Sag einstellen (erste Woche):
Sag ist der Federweg, der allein durch dein Gewicht komprimiert wird. Die Faustregel: 25-30 Prozent des Gesamtfederwegs. Also bei 150mm Federweg sollten 35-45mm komprimiert sein, wenn du normal auf dem Bike sitzt. Zu wenig Sag = hartes Bike, zu viel = schwammiges Bike.
- Rebound einstellen (zweite Woche):
Die Zugstufe bestimmt, wie schnell die Federung ausfedert. Zu schnell = das Bike hüpft, zu langsam = die Federung “packt”. Fahr einen Trail mit mehreren Schlägen hintereinander. Wenn das Bike immer tiefer einsackt, ist der Rebound zu langsam.
- Druckstufe testen (dritter bis vierter Woche):
Die Druckstufe kontrolliert, wie schnell die Federung einfedert. Hier wird es kompliziert. Fang mit der mittleren Einstellung an und teste systematisch. Bei schnellen, kleinen Schlägen: Dämpfung reduzieren. Bei harten, großen Schlägen: Dämpfung erhöhen.
- Cockpit anpassen (erster Monat):
Lenker-Höhe, -Breite, -Rise. Vorbau-Länge. Bremshebel-Position und -Winkel. Schalthebel-Position. Jede Kleinigkeit zählt. Nimm dir Zeit, experimentiere. Ein 10mm-Spacer mehr oder weniger kann einen riesigen Unterschied machen.
- Reifen-Druck finden (zweiter Monat):
Zu viel Druck = hartes Fahrgefühl, wenig Traktion. Zu wenig Druck = Durchschläge, Snakebites, beschädigte Felgen. Fang hoch an (2.5 bar vorne, 2.7 hinten) und reduziere langsam in 0.1-bar-Schritten. Du merkst sofort, wenn es zu wenig ist.
Wann es Zeit für ein Upgrade oder neues Bike ist
Upgrade lohnt sich, wenn:
- Einzelne Komponenten versagen oder nerven (Bremsen, Laufräder, Dämpfer)
- Der Rahmen und die Geometrie passen perfekt
- Das Bike nicht älter als 3-4 Jahre ist
- Das Upgrade günstiger ist als ein Neukauf
Neukauf lohnt sich, wenn:
- Die Geometrie passt nicht mehr zu deinem Fahrstil
- Du einen anderen Einsatzbereich abdecken willst
- Der Rahmen oder das Fahrwerk veraltet ist (5+ Jahre)
- Mehrere teure Komponenten gleichzeitig Verschleiß zeigen
Das beste Bike ist das, das du fährst
Am Ende dieses langen Textes bleibt eine Wahrheit: Das beste Mountainbike ist nicht das leichteste, teuerste oder innovativste. Es ist das, das zu deinem Fahrstil passt, das du dir leisten kannst, und das du wirklich fährst.
Ein 3.000-Euro-Bike, das 50 Mal im Jahr bewegt wird, ist besser als ein 10.000-Euro-Bike, das im Keller verstaubt. Ein Hardtail, auf dem du deine Fahrtechnik schulst, bringt dich weiter als ein Fully, das alles für dich ausgleicht.
Mein ehrlicher Rat: Wenn du neu im Sport bist, kauf ein solides Trail-Bike zwischen 2.500 und 3.500 Euro von einem lokalen Händler. Fahr es ein Jahr lang überall hin. Dann weißt du, was du wirklich brauchst. Vielleicht ein leichteres XC-Bike für deine Marathon-Ambitionen. Vielleicht ein abfahrtslastigeres Enduro für deine Bikepark-Tage. Oder vielleicht genau das Trail-Bike, nur in besser.
Die Bikes in diesem Text sind alle gut. Manche sind teuer-gut, manche sind günstig-gut, manche sind speziell-gut. Aber sie sind alle nur Werkzeuge. Der Spaß kommt von dir, von den Trails, die du fährst, und von den Freunden, mit denen du unterwegs bist.
Also: Hör auf zu recherchieren. Kauf ein Bike. Und fahr endlich los.


















